Die Plätze eins, zwei und vier in der Gesamtwertung der Achtelliterklasse gehen derzeit an Piloten aus ein und demselben Team - Julian Simon, Bradley Smith und Sergio Gadea von Bancaja Aspar. Lediglich der Italiener Andrea Iannone hat sich auf dem dritten Rang noch zwischen die Armada von Teamchef Jorge Martinez geschoben. Iannone fährt in Mugello sein Heimrennen, die Aspar-Jungs wollen ihm dort die Suppe versalzen. Vielleicht spricht Julian Simon gerade deswegen davon, dass Siege auf Feindesterritorium besonders gut schmecken.

"Das Team und ich sind derzeit sehr beschäftigt und wir wollen in Mugello wieder gut abschneiden", erklärte Meisterschaftsleader Simon. "Es gibt eine optimistische Grundstimmung im gesamten Team. Aber gleichzeitig wissen wir, dass wir weiter hart arbeiten müssen, um weitere Fortschritte zu machen. Was mich betrifft, muss ich mich auf meine Starts konzentrieren. Damit habe ich noch meine Mühen und das muss sich so schnell wie möglich ändern."

"Mugello ist eine lange und schnelle Strecke, wo die anderen Fahrer sich nicht zurückhalten werden und du schnell den Kontakt verlieren kannst", schilderte Simon die Charakteristik der italienischen Piste. "Unser Hauptziel wird sein, unser Motorrad perfekt abzustimmen, um jede Chance auf das Podium am Sonntag zu haben. Davon abgesehen ist das Ziel natürlich, so viele Punkte wie möglich aufzusammeln und, wenn möglich, um den Sieg zu kämpfen. Auf 'Feindesterritorium' zu gewinnen, fühlt sich immer besser an. Mugello ist eindrucksvoll aber schwierig. In der Vergangenheit lief es bei mir schon sehr gut dort und ich hoffe, dass ich es auf der Aprilia noch besser machen kann."

Smith liebt Mugello-Strecke

Bradley Smith hatte in Jerez seinen ersten WM-Sieg in beängstigender Manier herausgefahren. Beim Wetter-Chaos-Rennen in LeMans verpasste er das Podium als Vierter denkbar knapp. In Mugello will er wieder auf das Treppchen. "Mugello ist eine fantastische Strecke, ich liebe sie", sagte der Brite. "Am Grand Prix von Italien teilzunehmen ist jedes Jahr wieder ein Vergnügen. Ich denke, dass du dort einfach eine ganz spezielle Atmosphäre hast - die Hänge, die schnellen Kurven und die Art, wie alles versteckt ist, gibt dir ein zauberhaftes Gefühl."

"Ich konnte die letzten paar Runden im letzten Jahr hier anführen, verlor dann aber auf der Geraden wieder ein paar Positionen, weil ich ein Problem mit dem Motorrad hatte", erinnert sich der Meisterschaftszweite. "Schließlich verpasste ich das Podium, auch wenn es ein unglaubliches Rennen für mich war. Die Temperaturen sind hier normalerweise gut zu dieser Jahreszeit. Ich hoffe, dass wir gutes Wetter und ein trockenes Rennen am Sonntag haben werden. Was die Strecke selbst angeht, mag ich besonders die Casanova- und Savelli-Abschnitte. Denn die sind richtig schnell und du musst eine gute Linie erwischen, um schnell dort durchzukommen."

Gadea im Aufwind nach zwei Podestplätzen

Sergio Gadea stand bei den letzten beiden Rennen zwei Mal auf dem Podest - als Zweiter und Dritter. Der Spanier hofft nun darauf, den Schub von Jerez und aus Le Mans mit nach Italien nehmen zu können. Er will endlich wieder einen Sieg einfahren und hat mit seinen Streckenkenntnissen in Mugello auch die besten Voraussetzungen dazu. "Ich gehe nach Mugello und fühle mich, nach meinen letzten Podiumsplatzierungen, sehr motiviert", strahlt Gadea noch immer. "Ich denke, dass wir seit der Vorsaison den besten Job jemals gemacht haben und glücklicherweise werden wir dafür belohnt. Das Ziel ist es, diese Linie weiter zu gehen und einen weiteren Top Fünf-Platz zu holen. Wenn ein Podium dabei herausspringt, ist es umso besser. Mugello ist eine Strecke, auf der ich zu guten Leistungen tendiere. Und es ist ein Ort, wo du, wenn du bis zur letzten Runde bei der Spitzengruppe bleiben kannst, so gut wie jeder andere auch eine Chance bei der Jagd zum Zielstrich hast."

"2007 kämpfte ich um den zweiten Platz und letztes Jahr konnte ich das gesamte Rennen bei der Spitzengruppe bleiben und wurde dann nur wegen ein paar Problemen Sechster", erinnert sich der Spanier. "Dieses Jahr werde ich alles tun, um wieder auf das Podium zu kommen und meinen ersten Sieg des Jahres einzufahren. Du brauchst in Mugello ein gutes Setup, um hier Spaß am Fahren zu haben. Du musst in den schnellen Kurven und auf den Hügeln ein paar Risiken eingehen. Aber das kann sehr viel Spaß machen."