Was ist passiert heute im Training? Du bist gestürzt, warst eigentlich unverletzt aber du warst trotzdem noch im Medical Center. Wie geht es Dir jetzt?
Michael Ranseder: Es war ein sehr heftiger Abgang, kann man so sagen. Ich habe gleich am Anfang im rechten Fußgelenk ein wenig einen Schmerz gespürt und habe mir gedacht, dass das doch ein sehr dumpfer Schmerz gewesen ist. Und deshalb habe ich es mir lieber mal im Medical Center anschauen lassen. Aber soweit Entwarnung: Es war nichts gröberes. Jetzt ist eine Bandage drum, weil es angeschwellt ist. Aber es fühlt sich schon wieder ganz gut an, muss ich sagen.

Technischer Defekt?
Michael Ranseder: Ich glaube jeder, der das gesehen hat, kann sich schon denken was da war und das passiert halt einmal beim Zweitakter. Das ist nun mal so.

Die Ziele für dieses Wochenende jetzt? Musst du da jetzt doch erst noch mal eine Nacht drüber schlafen?
Michael Ranseder: Das auf jeden Fall. Am nächsten Tag wird es meisten ein wenig mehr, da kommen erst die blauen Flecken zum Vorschein. Werden wir mal schauen, wie es morgen geht. Es wird erst Mal wieder ein vorsichtiges Antasten sein und dann werden wir sehen, wie es funktioniert.

Du fährst ja mit einem Airbag von Dainese.
Michael Ranseder: Ja, der ist auch aufgegangen. Das sieht man jetzt zwar nicht mehr so, weil es ein etwas anderes System als letztes Jahr ist. Aber er hat wirklich tadellos funktioniert. Das war wirklich eine Top gute Sache und ein 100 prozentig guter Test für Dainese und die ganze Sache. Und der hat mir auch bei dem Sturz ganz gut weiter geholfen.

Dein Ziel wird jetzt sein, den Abstand zur Spitze so gering wie möglich zu halten, oder?
Michael Ranseder: Auf jeden Fall. Wir müssen halt mal schauen wie es mir geht und sehen, wo wir sind.

Das Problem ist ja jetzt wahrscheinlich auch, dass Ihr weniger Testfahrten und weniger Trainingszeit für das gesamte neue Team habt? Weniger Kilometer?
Michael Ranseder: Ja, für uns ist jeder Meter wichtig, um auf der Rennstrecke alles einzustellen. Und wie man sieht passieren dann halt auch mal solche Sachen. Die hauen einen auch noch mal zurück. Das ist schon ein bisschen ein harter Kampf, kann man so sagen.

Wie ist das eigentlich, wenn man da wieder drauf steigt? Verdrängt man das oder hat man im Hinterkopf: Jetzt hat mich das Teil abgeworfen?
Michael Ranseder: Ein bisschen schätze ich mal. Es gibt Fahrer, die kommen damit gar nicht zurecht und andere kommen damit sehr gut zurecht. Ich habe so etwas schon lange nicht mehr gehabt. Daher müssen wir es jetzt erst mal angehen und schauen, wie es wird. Aber ich fürchte mich jetzt nicht deswegen.

Eine Sache zum Privaten: Wie geht es mit der Fliegerei voran?
Michael Ranseder: (lacht) Der Fliegerei geht es zur Zeit ziemlich schlecht, weil nicht so viel Zeit war, jetzt mit den Reisen und so. Aber ich werde im Boot bleiben, das ganz sicherlich.

Und in Österreich ist Michi Ranseder schon in der Luft?
Michael Ranseder: So kann man es sagen, ja. Ab und zu einmal. Wenn ich mal da bin und das Wetter passt.

Aber irgendwann fliegst du zu einem Grand Prix?
Michael Ranseder: Werden wir sehen. Kann schon sein, dass es zu einem Grand Prix auch mal geht. Aber das wird noch ein bisschen dauern. Ich muss noch die ganzen Flugstunden abarbeiten und dann die Prüfung machen. Das zieht sich und ich mache mir auch keinen Stress damit.