Startplatz drei war für Stefan Bradl genau das, was er sich in Indianapolis vorgestellt hatte. Den Zusehern blieb er aber wohl wegen etwas Anderem in Erinnerung, konnte er einen Abflug doch spektakulär abfangen. Der Beinahe-Sturz kam dadurch zustande, dass Bradl zu Beginn gleich eine sehr gute Zeit fuhr und der Hinterreifen auf eine weichere Mischung gewechselt wurde. "Beim Vorderrad machten wir einen Fehler und wählten einen zu harten Reifen, was dann auch der Grund für den Vorderradrutscher war. Bei diesem Rutscher konnte ich gerade noch reflexartig die Hand auf den Asphalt bringen und dadurch einen Sturz vermeiden." Da die Sturzursache damit auch gleich geklärt war, blieb er ruhig für den Sonntag.

Auch Cheftechniker Jürgen Lingg war von der Aktion beeindruckt. "Die Aktion mit dem abgefangenen Sturz nennt man wohl Fahrzeugbeherrschung", meinte er. Generell musste er sagen, dass es nach dem nassen Freitag schwer gewesen war, die richtigen Daten zur Anwendung zu bringen und damit im Training eine Abstimmung zu erarbeiten. "Auch wenn wir ziemlich gut dabei sind, ist sowohl an der Abstimmung des Motors als auch des Fahrwerks noch einiges möglich. Wir werden morgen im Warm-up noch ein paar Dinge testen und dann werden wir sehen, ob uns das Glück diesmal hold ist."

Robin Lässer wird das Rennen in Indianapolis von Position 22 angehen. Er hatte zu Beginn des Qualifyings etwas gegen Nervosität zu kämpfen, auch wenn er nicht wusste warum. "Vielleicht lag es daran, dass ich zum ersten Mal hier im Trockenen gefahren bin. Als ich dann in der zweiten Runde gestürzt bin, dachte ich, jetzt können wir zusammenpacken. Dann lief es aber doch wieder normal und ich fand einen guten Rhythmus", erzählte er. Das Problem war nur, dass ihn langsamere Fahrer immer wieder aufhielten und er deswegen seine Zeit nicht steigern konnte. Erst am Schluss konnte er dann gemeinsam mit Bradl eine gute Runde fahren, die ihn etwas nach vorne brachte.