Grünwald, der an diesem Wochenende seine Premiere auf dem atemberaubenden Indianapolis Motor Speedway erlebt, sorgte im ersten freien Training für einen gehörigen Paukenschlag zum Auftakt in die zweite Saisonhälfte. Bei Mischbedingungen nutzten er und seine erfahrene Crew des deutschen Rennstalles Kiefer Racing die Gunst der Stunde. Nach nächtlichen Regenschauern nahm das gesamte Starterfeld zunächst mit Regenreifen FP1 in Angriff.

Grünwald ließ jedoch als einer der Ersten seine Moto3-Rennmaschine auf Trockenabstimmung umrüsten und fuhr bei stellenweise noch feuchter Fahrbahn mit Slicks wieder raus. Dank dieses Schachzuges konnte er einige Runden mehr als die Konkurrenz bei trockenen Bedingungen fahren und kam daher in einen sehr guten Rhythmus. Am Ende der Session sorgte die viertschnellste Rundenzeit natürlich für einen gewaltigen Motivationsschub. Trotzdem ging er mit verhaltenen Erwartungen in das zweite Training. Als 17.-schnellster der kombinierten Zeitenliste lieferte er dennoch eine recht akzeptable Vorstellung ab.

Im zweiten Training landete der Deutsche auf dem 17. Platz, Foto: Kiefer Racing
Im zweiten Training landete der Deutsche auf dem 17. Platz, Foto: Kiefer Racing

Grünwald: "Die viertschnellste Rundenzeit am Vormittag war natürlich ein hammermäßiger Start in das Wochenende. Man muss allerdings dazu sagen, dass wir die Gunst der Stunde optimal genutzt haben, da wir sehr früh auf Slicks gewechselt haben. Das war natürlich riskant, aber am Ende ist die Rechnung voll aufgegangen. Ich konnte nämlich ein, zwei Runden mehr mit Trockenabstimmung als die meisten anderen fahren. In jeden Fall hat dieser vierte Rang Auftrieb gegeben. Auf der anderen Seite war mir von vornherein klar, dass es bei normalen Verhältnissen nicht in dieser Tonart weitergehen wird und genauso ist auch das zweite Training verlaufen. Der zweite Run war wirklich stark und am ist das Ergebnis sicher auch ok."

In meiner schnellsten Runde wäre allerdings noch etwas mehr drinnen gewesen, aber eine perfekte Runde ist mir nicht gelungen. Das ist aber am ersten Trainingstag noch nicht so schlimm. Viel wichtiger ist, dass ich mich auf dem Motorrad wohl fühle und hinsichtlich des Setup keine größeren Baustellen vorhanden sind. Die paar Kleinigkeiten werden wir bestimmt am Samstagmorgen ausmerzen. Nicht nur wegen des gelungenen Auftakts gefällt mir die Piste hier in Indy sehr gut. In einigen Abschnitten war zwar noch nicht wirklich viel Grip vorhanden, was sich allerdings mit jeder weiteren Session bestimmt noch ändern wird. Von dem her werden sich morgen alle noch steigern. Da dürfen wir eben den Anschluss nicht verpassen", so der Pilot von Kiefer Racing.