Nach dem Podestplatz in Indianapolis vor einer Woche, reiste Sandro Cortese mit viel Motivation nach Italien, um bei seinem dritten Heim-Grand-Prix voll auf Angriff zu fahren. Doch die Elektronik machte, wie schon in den Trainingssessions in Indy und zuvor in Brünn, wiederholt Schwierigkeiten und bremste den 21-Jährigen aus.

Beim Herausfahren aus den langsamen Kurven setzte die Aprilia immer wieder aus und beschleunigte nicht. Dementsprechend ging der Top-Speed in den Keller. Mehrfach verhinderte der WM-Vierte heute nur knapp einen Sturz, in den Momenten, wenn das Motorrad schlagartig wieder volle Leistung hatte.

In einer Runde setzte er alles auf eine Karte und schaffte es so auf den neunten Rang im zweiten Freien Training. Doch mit diesem Problem ist es unmöglich, sich morgen zu verbessern. Es bleibt nur eins - erneut alle elektronischen Bauteile überprüfen und gegebenenfalls austauschen, um dem Fehlerteufel zu Leibe zu rücken. Mit einem funktionierenden Motorrad bleibt dem Racing Team Germany-Piloten noch ein Tag, um ein geeignetes Renn-Setup für Misano zu finden.

"So ein Mist. Wir haben das gleiche Problem wie in Indy und auch in Brünn. Das Motorrad setzt einfach aus und beschleunigt nicht aus den langsamen Kurven. Ich wäre mehrfach fast gestürzt. So ist es unmöglich, Motorrad zu fahren und das auch noch schnell. Auf der einen Runde habe ich alles auf eine Karte gesetzt und bin volles Risiko gegangen. Ich war fast immer knapp am Sturz vorbei", ärgerte sich Cortese.

Cheftechniker Jürgen Lingg meinte: "Komisch, wir sind aus Amerika zurück gekommen und haben alles so gelassen wie im Rennen in Indy. Jetzt die gleichen Probleme wieder wie in den Trainings in Brünn und in Indianapolis. So langsam sind wir mit unserem Latein am Ende. Wir werden jetzt erneut alle elektronischen Bauteile überprüfen und wechseln. Das ist wie verhext. Es ist immer nur, wenn es heiß ist und nur in den langsamen Kurven - sprich erster und zweiter Gang."

Teamchef Dirk Heidolf ergänzte: "Das ist schon sehr seltsam. Beim Rennen in Indy ging es und hier wieder nicht, obwohl nichts mehr verändert wurde. Nun müssen wir die verlorenen zwei Trainings von heute Morgen wieder aufholen und die Daten für das Setting von Fahrwerk und Motor schnell finden. Ich bin zuversichtlich, das Sandro morgen wieder ein Bike hat was 100 przentig funktioniert und dann wird erneut angegriffen."