Nach einem schwierigen Wochenende auf dem Sachsenring, behielt Sandro Cortese zum Heim Grand Prix die Nerven und holte im 125ccm-Rennen von Startplatz 15 zu Platz acht auf. Damit sicherte sich der Racing Team Germany Pilot wichtige acht Punkte vor der Sommerpause und behält damit den fünften Rang in der Weltmeisterschaft.

Mit einem sehr guten Start machte Cortese noch vor der ersten Kurve sechs Plätze gut. Nach einer Runde war er bereits Siebenter und konnte mit der Spitzengruppe mitgehen. Ab Rennmitte verlor der 21-Jährige allerdings den Anschluss als gleichzeitig von hinten die Red Bull Piloten Jonas Folger und Danny Kent aufholten. In einer Dreiergruppe kämpften die zwei Deutschen und der Brite und hielten sich dabei gegenseitig auf, sodass die Führergruppe außer Reichweite geriet. Vor allem Folger machte ordentlich Druck und schnappte sich schließlich in der letzten Runde den siebenten Platz vor Cortese, der das Rennen als Achter beendete.

"Es war ein sehr hartes Rennen. Das ganze Wochenende war extrem hart für mich selbst. Nach dem nicht so guten Qualifying gestern mit Platz 15 und dem Sturz. Wir haben uns gestern Abend und heute Morgen noch mal hingesetzt und gesagt, dass wir nichts zu verlieren haben. Alles was nach vorne geht, kann nur besser sein. Ich hatte einen richtig guten Start und hab auch bis Rennmitte gedacht, dass ich mitgehen kann. Aber von einer auf die andere Runde hat die Gruppe eine halbe Sekunde draufgelegt und da konnte ich einfach nicht mithalten. Ich hab mit Jonas und Kent gekämpft, was auch viel Zeit gekostet hat. Hier am Sachsenring wurde extrem viel von uns erwartet. Ich wollte natürlich auch den Fans und mir selber zeigen, dass wir ganz nach vorn gehören. Ich denke aber, auch wenn das die Platzierung nicht widerspiegelt, es war für uns ein Schritt in die richtige Richtung. Wir hatten ein gutes Renntempo, ich hatte wieder ein Gefühl fürs Motorrad bekommen. Es ist noch nichts verloren. Wir sind auf Platz fünf in der WM. 60 Punkte zu Terol, das ist natürlich viel, aber bis Platz zwei, drei und vier ist alles eng beieinander und es sind noch acht Rennen" , resümierte Cortese.

Eigentlich zufrieden

Sein Cheftechniker Jürgen Lingg schätzte ein: "Ich bin eigentlich zufrieden. Für mich war das eindeutig eine Steigerung zu gestern. Von den Rundenzeiten her, hätte er eigentlich durchaus an der Spitze mitfahren können. Wenn er es nicht hätte abreißen lassen. Der Kampf mit Jonas war auch schwierig, die haben sich gegenseitig behindert. Die Pause haben wir jetzt alle nötig, nachdem wir sieben Wochen durchgängig unterwegs waren."

Teamchef Dirk Heidolf ergänzte: "Nach dem schlechten Trainingsresultat müssen wir mit dem achten Platz zufrieden sein. Wir konnten mit den Top-Piloten nicht mitgehen. Ich denke, da spielt der Sturz von gestern auch eine Rolle mit. Er hat lange Zeit wirklich unglaublich mit der Spitzengruppe mitgekämpft. Ab Mitte des Rennens ist es etwas abgerissen. Die Gruppe, wo Sandro drin war, hat sich gegenseitig aufgehalten. Das war nicht so richtig unser Wochenende. Ich denke, dass der Druck von außen, der auf Sandro lastet, sehr groß ist. Denn in der Vergangenheit hat er gezeigt, dass er ein Top-Fahrer ist und um den Sieg mitfahren kann. Für uns ist erstmal wichtig, dass er nicht gestürzt ist und Punkte mitgenommen hat. Es ist noch alles möglich. Wir haben noch eine lange Saison, es ist alles eng. Zeit zum Schwarzmalen ist noch lange nicht. Die jetzige Pause ist erstmal wichtig, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Und dann müssen wir konsequent daran arbeiten, in Brünn den Anschluss zur Spitze wieder zu finden."