Den Moto2-Thriller konnte in Jerez heute Toni Elias für sich entscheiden. Erst in der letzten Runde setzte er sich gegen Shoya Tomizawa und Thomas Lüthi durch und verwies sie auf die Ränge. Mit einem Abbruch, zehn Piloten die um den Sieg kämpften und vielen Stürzen kann dieser Lauf nur als Thriller bezeichnet werden. Mehr Spannung ging nicht.

Der erste Rennversuch musste abgebrochen werden. Simone Corsi hatte das Feld gerade angeführt, als ihm in der langsamen Rechtskurve Mitte der Strecke Tomizawa ins Heck knallte. Im Sturz versprühte die Maschine des Japaners Öl und Benzin auf der Piste und acht weitere Piloten gingen zu Boden. Die Rennleitung reagierte Blitzartig und brach das Rennen ab.

Kenny Noyes gab vor allem in der Anfangsphase den Takt an., Foto: Ronny Lekl
Kenny Noyes gab vor allem in der Anfangsphase den Takt an., Foto: Ronny Lekl

Egal wann und wie das Rennen in Jerez gestartet wurde, es war bei beiden Versuchen Toni Elias der als Erster in die Startkurve einbiegen konnte. Zunächst sah es beim zweiten Versuch so aus, als könnten sich er und Tomizawa etwas vom Feld absetzen, doch in Runde vier war die Führungsgruppe auf sechs Piloten angewachsen.

Neben Tomizawa und Elias griffen nun Yuki Takahashi, Kenny Noyes, Julian Simon und Thomas Lüthi in den Kampf um den Sieg ein. Und da gab es keine Gnade. In der fünften Runde zum Beispiel setzte Noyes zu einem Ausbremsmanöver gegen Elias an, hatte aber so viel Schwung, dass er auch gleich Tomizawa noch mit kassierte.

Ruhe sollte in der Spitzengruppe nicht einkehren. Im Gegenteil. Es wurden in jeder Kurve und zu jeder Gelegenheit die Positionen getauscht und zehn Runden vor Schluss erhöhte Gabor Talmacsi die Zahl derer, die um den Sieg kämpften, auf Sieben.

Übermut tut selten gut

Es war die elfte Runde, als Elias einmal mehr für Unruhe sorgte. Auf der Geraden zur langsamen Rechtskurve im Infield der Piste von Jerez, nahm der Spanier die linke Hand vom Lenker und winkte zu Noyes rüber. Anschließend verschätzte er sich, stach innen beim Führenden Lüthi rein und zwang auch den Schweizer weit zu gehen. Die beiden fielen bis auf den fünften und sechsten Platz zurück.

Kam zum Schluss etwas aus dem Nichts: Simone Corsi wurde Fünfter., Foto: Ronny Lekl
Kam zum Schluss etwas aus dem Nichts: Simone Corsi wurde Fünfter., Foto: Ronny Lekl

Durch das Verwirrspielchen von Elias führte nun wieder Tomizawa. Der Japaner versuchte nun dieselbe Strategie wie in Katar - er wollte flüchten. Doch Lüthi roch den Braten und hängte sich an dessen Hinterrad.

Zwischen den ersten beiden und den Verfolgern lag nun rund eine halbe Sekunde. Doch Elias brannte die schnellste Rennrunde in den Asphalt und führte die Verfolger wieder heran. Mittlerweile waren es nun neun Piloten, die um den Sieg kämpften, denn auch Sergio Gadea und Simone Corsi hatten sich dazugesellt.

Die Entscheidung in der letzten Runde

Lüthi ging als Führender in die letzte Runde. Elias holte sich die Führung in der nächsten Kurve. Dann musste er weit gehen. Dadurch übernahm Tomizawa die Front. Elias konterte - und gewann das Rennen vor Tomizawa und Lüthi. Der ersten Drei trennten im Ziel 0,144 Sekunden.

Anthony West bescherte MZ einen Punkt., Foto: Ronny Lekl
Anthony West bescherte MZ einen Punkt., Foto: Ronny Lekl

Shoya Tomizawa musste sich mit Rang vier begnügen, Corsi, Gadea, Noyes, Simon, Talmacsi und Vonny Hernandez komplettierten die Top Ten. Der Schweizer Dominique Aegerter kam auf Rang 13 vor Stefan Bradl ins Ziel. Anthony West kassierte auf der MZ für Rang 15 noch einen Punkt. Arne Tode kam auf 29.

Beim zweiten Rennversuch gab es wieder einige Stürze zu verbuchen. Durch die erste Kurve waren zwar noch alle durchgekommen, doch Karel Abraham machte wenige Ecken später den Ersten der Bruchpiloten. Es folgten Andrea Iannone, Joan Olive, Alex Baldolini, Hector Faubel, Nicolo Canepa, Alex Debon und Ivan Moreno.