Marco Simoncelli ging aus einem hart umkämpften Rennen als Sieger hervor und konnte in der letzten Rennrunde die schnellste Runde des Rennens fahren. Damit musste die Finale Attacke von Mattia Pasini ausbleiben, der Zweiter wurde. Den Vogel des Rennens schoss Alvaro Bautista ab. In der Auslaufrunde feierte er seinen dritten Rang, übertrieb es beim Wheelie und kippte nach hinten um. Die Aprilia überschlug sich auf dem Asphalt mehrfach und war komplett krumm.

Erste Runde, erste Kurve war das Rennen für Thomas Lüthi und Karel Abraham gelaufen. Der Tscheche knallte dem Schweizer ins Hinterrad und beide flogen in hohem Bogen von ihren Bikes. Zwar blieben beide unverletzt, doch der Frust war sehr groß. Lüthi wurde wieder einmal abgeschossen, Abraham beendete seinen Heim-Grand Prix noch bevor er so richtig begann.

Für Thomas Lüthi war das Rennen in Kurve 1 zu Ende., Foto: Milagro
Für Thomas Lüthi war das Rennen in Kurve 1 zu Ende., Foto: Milagro

Zunächst setzte sich Roberto Locatelli in Front und machte die Pace. Doch Marco Simoncell, Hiroshi Aoyama und Hector Barbera hingen ihm am Hinterrad. Es dauerte nicht lang und zu den vier in Front schlossen sich noch Mattia Pasini, Alex Debon, Alvaro Bautista und Raffaele de Rosa zu einer Achtergruppe um den Sieg an.

Auch Mike die Meglio konnte sich noch an die vorn Kämpfenden heranfahren, musste aber nach einer kleinen Berührung mit Hiroshi Aoyama aufklappen und durch das Kies fahren.

Zur Rennhalbzeit hatte sich alles etwas relativiert und sortiert. Vorne kämpften nun Simoncelli und Pasini um den Sieg und setzten sich etwas ab. Fünf Runden vor Schluss hatte Alvaro Bautista zu den beiden aber etwas aufgeschlossen und wollte sich gerade in diesen Fight wieder einmischen, als er mit dem Vorderrad in einer Linkskurve bei voller Schräglage auf die Kerbs kam und fast stürzte. Dadurch war wieder eine Lücke zu Pasini und Simoncelli entstanden. Bautista verlor durch diese Aktion rund eine halbe Sekunde.

Mattia Pasini setzte Marco Simoncelli ordentlich unter Druck., Foto: Milagro
Mattia Pasini setzte Marco Simoncelli ordentlich unter Druck., Foto: Milagro

Mittlerweile hatte sich das Rennen zu einer extremen Hitzeschlacht entwickelt. Die Streckentemperatur hatte die 50°C-Marke überschritten, im Schatten hatte es rund 30°C. Klar, dass jetzt einige Piloten Probleme mit den Reifen bekommen sollten. Pasini und Simoncelli hatten schon den ein oder anderen Rutscher zu kontrollieren, nahmen aber nicht wirklich Dampf raus.

Besonders geärgert haben dürfte sich Mike di Meglio. Durch seinen Ausritt ins Kies hatte er wertvolle Plätze verloren. In den letzten Runden fuhr er um den elften Platz, war aber gleichzeitig der schnellste Pilot auf der Strecke draußen. Ohne die Berührung mit Aoyama hätte er vermutlich noch an das Spitzenduo oder zumindest an seinen Teamkollegen Alvaro Bautista herankämpfen können. Aber so musste der Franzose einfach Schadensbegrenzung betreiben.

Nach seinem Vorderradrutscher brachen Bautistas Rundenzeiten ein. Er hatte keine Chance mehr auf die beiden vor ihm Fahrenden aufzuschließen, besaß aber auch ein Polster von rund vier Sekunden zum WM-Leader Aoyama hinter ihm. Also gab sich der Spanier mit Rang drei zufrieden.

Bautista wurde Dritter und crashte in der Auslaufrunde., Foto: Ronny Lekl
Bautista wurde Dritter und crashte in der Auslaufrunde., Foto: Ronny Lekl

Pasini und Simoncelli schenkten sich aber weiterhin nichts. Pasini, der wohl durch den für den morgigen Montag stattfindenden ersten MotoGP-Test beflügelt war, ging als Zweiter in die letzte Runde und wollte den Finalen Angriff starten. Simoncelli seinerseits knallte aber eine letzte Runde hin, die sich gewaschen hatte und brachte gleich mal ein bis zwei Motorradlängen zwischen sich und seinen Verfolger. Außerdem presste er im letzten Umlauf noch die schnellste Rennrunde hin und ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

Dadurch, dass seine beiden direkten Konkurrenten Simoncelli und Bautista vor ihm ins Ziel kamen, schrumpfte der Vorsprung in der WM von Aoyama auf zwölf Zähler. Er wurde Vierter vor Roberto Locatelli, Raffaele de Rosa und Hector Barbera. Mike di Meglio rettete noch den neunten Platz und hätte fast Jules Cluzel vor ihm noch angreifen können.