Der Ärger war Thomas Lüthi nach seinem Ausfall in Le Mans anzusehen. Denn der Schweizer war völlig unverschuldet zum Handkuss gekommen und hatte dadurch einen sicheren Podestplatz verloren. "Das Motorrad lief, ich habe meine Runden alleine abgespult, Simoncelli war vorne weg, hinter mir Alex Debon. In der neunten Runde vor Schluss hat sich Debon verbremst und ist abgeflogen, sein Motorrad ist mir ins Hinterrad gerutscht. Ich habe keine Ahnung, was ihn zu diesem Manöver geritten hat, es ist mir absolut unverständlich, was er damit bezwecken wollte", klagte Lüthi danach. Es sei nicht das erste Mal gewesen, dass Debon ihm mit so einer sinnfreien Aktion das Rennen zerstört hat, meinte er weiter, deswegen legte er auf die Entschuldigung des Spaniers auch keinen Wert. "Ich sehe ihn auf der Rennstrecke wieder…"

Sandro Cortese war im sturzreichen 125er-Rennen von Le Mans auch auf dem Hosenboden gelandet, anders als Lüthi im 250cc-Bewerb konnte der Deutsche aber weiterfahren und als Zwölfter sogar noch Punkte holen. "Es war ein richtiges Sturzfestival und die Bedingungen alles andere als optimal. Auch mich hat es in der ersten Runde erwischt, doch zum Glück konnte ich nach dem Sturz weiterfahren. Das Rennen war nicht einfach und ich habe alles gegeben, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Wenigstens konnte ich noch vier WM Punkte mit nach hause nehmen", sagte er.

Bei Daniel Epp überwog der Frust, vor allem weil Lüthi drauf und dran war, seine gute Form in ein Podest umzumünzen. "Alex Debon ist von absoluten Unvermögen gekennzeichnet. Er hat Tom das Rennen kaputt gemacht und ihm die Weltmeisterschaftswertung versaut. Anders kann man es nicht sagen. Debon hat schon mehrere Aktionen von diesem Kaliber auf dem Kerbholz und es ist nicht das erste Mal, dass er Tom abräumt. Ich bin stocksauer, mit den Spaniern scheinen wir im Augenblick kein Glück zu haben. Schade, dass man wegen Dummheit keinen Protest bei der Rennleitung einlegen kann", erklärte Epp. Bei Cortese war er immerhin zufrieden damit, dass von Startplatz 24 aus Punkte drin waren, mehr aber nicht. "Es gibt Rennwochenenden, die man schnell vergessen sollte. Heute war eines davon…"