Sonntag

Dominique Aegerter (1.): Grandiose Leistung von Dominique Aegerter in der Regenschlacht von Misano. Der Schweizer lag bereits nach wenigen Runden in Führung. Profitiert hatte er dabei davon, dass er Mattia Pasini bereits am Start überholen konnte und dass Franco Morbidelli zu Boden ging. Danach kämpfte Aegerter gegen Landsmann Thomas Lüthi um den Sieg und konnte sich dabei erfolgreich behaupten. Damit feiert Aegerter den zweiten Sieg seiner Karriere.

"Es waren schwierige Bedingungen. Ich hätte nie erwartet, dass ich so schnell sein könnte. Das Team hat einen tollen Job gemacht. Ich hatte gute Voraussetzungen, ich konnte schnell sein, trotz des Regens. Ich habe gesehen, dass Tom hinter mir immer mehr gepusht hat. Ich wollte nicht crashen. Es ist toll, hier in Misano zu gewinnen."

Thomas Lüthi (2.): Auch Thomas Lüthi meisterte die rutschigen Verhältnisse auf der Strecke nahezu perfekt. Am Start konnte Lüthi zwar keinen Eindruck machen, aber nach einigen Stürzen vor ihm sowie ein paar eigenen Überholmanövern lag Lüthi plötzlich auf Rang zwei und machte Jagd auf Aegerter. Seinen Landsmann konnte Lüthi im Zweikampf nicht bezwingen, daher nahm er den zweiten Platz mit. Durch Morbidellis Ausfall ist dies ein großer Schritt im Hinblick auf die WM.

"Als Morbidelli gestürzt ist, hatte ich kein gutes Gefühl. Ich wollte vorsichtig sein. Nachdem er gestürzt ist, konnte ich gut auf Dominique aufholen. Ich habe immer überlegt, ob ich ein Manöver wagen soll. Ich habe es dann gewagt, aber er war sehr stark. Am Ende des Rennens habe ich mich dann darauf konzentriert, den zweiten Platz nach Hause zu bringen."

Jesko Raffin (10.): Unauffällig, aber fehlerlos war Jesko Raffin in der Regenschlacht von Misano unterwegs. Raffin profitierte allerdings von Fehlern und Stürzen der Fahrer vor ihm. Er kam durch, im Gegensatz zu vielen anderen Fahrern, und durfte damit ein Top-10-Ergebnis bejubeln. Raffin fuhr als Zehnter über die Ziellinie.

Samstag

Thomas Lüthi verpasste Reihe zwei knapp, Foto: Ronny Lekl
Thomas Lüthi verpasste Reihe zwei knapp, Foto: Ronny Lekl

Dominique Aegerter (3.): Erste Startreihe für Dominique Aegerter in Misano! Zum ersten Mal seit Jerez im Frühjahr schaffte es der Schweizer im Qualifying wieder in die Top-3. Am Anfang führte Aegerter zwischenzeitlich sogar und war stets mit starken Rundenzeiten vorne dabei. Schon am Vormittag im FP3 lief es gut für Aegerter, in der ersten Session des Tages wurde er schon starker Fünfter.

"Ich freue mich nicht nur über den dritten Startplatz, sondern auch über die Tatsache, dass wir bis jetzt ein sehr starkes Wochenende hatten. In jedem Training waren wir unter den ersten Fünf und heute Nachmittag fuhren wir in die erste Startreihe. Das ist wirklich super. An diesem Wochenende ist es uns perfekt gelungen, im Qualifying einfach diese zwei, drei Zehntel zu finden. Ich bin diese Rundenzeiten übrigens ohne Windschatten gefahren und noch dazu sehr konstant. Unsere Pace ist daher wirklich stark. Für das morgige Rennen gilt es jedoch ebenfalls diese zwei, drei Klicks zu finden, um über die Distanz schlagkräftig zu sein. Hoffentlich spielt das Wetter mit und bleibt stabil. Die Top-5 sind morgen definitiv unser Ziel - das will ich morgen auch unbedingt schaffen."

Thomas Lüthi (7.): Hauchdünn die zweite Startreihe verpasst hat Thomas Lüthi. Der WM-Zweite kam in Misano letztlich auf Startplatz sieben, nachdem er zu Beginn des Qualifying für eine kurzzeitige Schweizer Doppelführung zusammen mit Landsmann Aegerter sorgte. Chancen auf ein gutes Ergebnis sind aber auf jeden Fall noch da. Im FP3 am Vormittag war Lüthi stärker unterwegs, dort wurde er Dritter.

"Ich bin sehr enttäuscht von diesem Qualifying. Wir haben für den Hinterreifen einen besseren Grip gefunden, für den vorderen allerdings fehlte uns der letzte Schritt. Ich bin mehrmals fast gestürzt, weil mir das Vorderrad weggerutscht ist. Die ersten zwei Fahrer, Pasini und Morbidelli, waren unglaublich schnell, aber ich weiss, dass ich die Pace gehabt hätte um zwei Zehntel schneller und somit deutlich weiter vorne zu sein. Wir werden das Warm up morgen nutzen um da weiter zu machen, wo wir am Ende des Qualifyings aufgehört haben. Wir brauchen diese Zeit unbedingt noch. Wenn das angesagte Gewitter wirklich eintrifft, werden wir morgen sowieso alle viel zu kämpfen haben."

Jesko Raffin (27.): Den Trainingssamstag in Misano startete Jesko Raffin für seine Verhältnisse ganz stark. Im FP3 am Vormittag erreichte der dritte Schweizer im Bunde den 18. Platz. Raffin war dabei der erste Fahrer, der mehr als eine Sekunde auf die Spitze einbüßte. Im Qualifying ging es dann für Raffin wieder nach hinten in gewohntere Regionen. Am Ende schaffte er es auf Startplatz 27.

"Ich konnte heute Vormittag einen guten Schritt nach vorne machen, ich war 18., eine Sekunden von der Spitze entfernt und nur zwei Zehntel von der zwölft-schnellsten Zeit. Gestern hatte ich am Nachmittag Probleme mit den steigenden Temperaturen. Wir haben dann im Quali noch zwei, drei Sachen, was mir sehr geholfen hat. Das war sehr positiv am heutigen Tag: ich habe das Gefühl, in diesen warmen Bedingungen nun endlich einen Schritt weiter gekommen zu sein. Trotzdem ist der 27. Rang noch nicht das, was wir gerne hätten. In dieser Meisterschaft wird einem nunmal nichts geschenkt, aber wir kämpfen weiter."

Freitag

Dominique Aegerter war am Freitag bester Schweizer, Foto: Tobias Linke
Dominique Aegerter war am Freitag bester Schweizer, Foto: Tobias Linke

Dominique Aegerter (4.): Guter Start für Dominique Aegerter ins Wochenende in Misano! Nach Rang drei im ersten Training belegte der Pilot vom Team Kiefer Racing in der zweiten Session Rang vier. Auf den Schnellsten der Session, Mattia Pasini, fehlten dem besten Suter-Piloten Aegerter weniger als drei Zehntelsekunden.

"Diese Strecke hier in Misano liegt mir einfach und ich hatte von Beginn an ein super Gefühl. Am Nachmittag konnte ich mit gebrauchten Reifen, die gut und gerne schon eine Renndistanz drauf hatten, sogar noch ein paar Zehntel schneller fahren. Das Team und die Jungs von Suter haben in der Pause einen super Job gemacht, da wir uns ein bisschen verbessern konnten. Wenn wir jetzt schon die Reifenwahl für das Rennen machen müssten, wäre das auch schon klar. Doch diesbezüglich müssen wir abwarten, ob die Bedingungen gleich bleiben."

Thomas Lüthi (6.): Ebenfalls im vorderen Feld hielt sich Tom Lüthi auf. Der MotoGP-Aufsteiger 2018 fuhr im ersten Training auf den vierten Platz, am Nachmittag kam der Interwetten-Pilot immerhin noch auf Rang sechs. Den Rückstand auf die Spitze konnte Lüthi dabei aber verringern. War es im ersten Training noch über eine halbe Sekunde, betrug Lüthis Rückstand im zweiten Training keine vier Zehntel mehr.

"Es war kein schlechter Tag. Uns fehlt noch etwas bis zur Spitze, aber wir haben noch Zeit, um daran zu arbeiten. Am Ende der Session bin ich Pasini gefolgt, dadurch habe ich verstanden, wo ich noch Zeit verliere und mich somit noch verbessern kann. Am Vormittag waren die Verhältnisse noch etwas tückischer mit einigen nassen Stellen, es war schwierig, das Verhalten des Asphalts zu verstehen. Daher sind die Zeiten auch noch nicht ganz so schnell wie erwartet, wir sind immerhin noch mehr als eine Sekunde vom Streckenrekord entfernt. Natürlich hat die Strecke einige Schläge mehr, aber ich denke, dass der Track sich im Verlaufe des Weekends trotzdem noch etwas verändern wird."

Jesko Raffin (28.): Für Aufsehen sorgte Jesko Raffin im ersten Training von Misano. Der 21-Jährige sicherte sich dort den 18. Platz und landete damit im soliden Mittelfeld. Auch der Rückstand auf ganz vorne war mit 1,3 Sekunden erträglich. Am Nachmittag aber konnte Raffin diese Leistung nicht bestätigen. Von 33 Fahrern kam Raffin nur auf den 28. Rang.

"Am Vormittag habe ich mich sehr gut gefühlt. Ich war mit der 18. Zeit zufrieden, hatte nur 1,3 Sekunden Rückstand auf die Spitzenzeit. Wir haben damit eine gute Basis schaffen können. Leider sind wir dann am Nachmittag auf diesem Niveau stagniert. Es ist nicht das erste Mal, dass wir Mühe haben mit den wärmeren Temperaturen, wir kennen diese Probleme bereits. Wir müssen nun dafür eine Lösung finden, die Fakten analysieren, sodass ich wieder mehr ans Limit gehen kann. Nur so kann ich in der Lage sein, konstant eine bessere Leistung zu zeigen um dann auch im Qualifying stark zu sein."