Der Kampf um die Spitzenposition in der Moto2 geht in eine neue Runde. Neben dem Erfolg von Andrea Iannone vor Thomas Lüthi sorgte in der Nachbetrachung besonders die Kollision von Marc Marquez mit Pol Espargaro für Diskussionen.

Marquez kommt mit guten Erinnerungen an Großbritannien auf die Insel. Der Spanier feierte in Donington Park in seiner Debüt-Saison seinen ersten Sieg und setzte seinen positiver Lauf auf britischen Terrain auch fort, als der Grand Prix nach Silverstone wechselte. Marquez sicherte sich 2010 den ersten Platz in der 125er Klasse. Im letzten Jahr konnte der Spanier das Rennen allerdings trotz Pole nicht beenden. "Ich freue mich sehr darauf ins Training für den Großen Preis von Großbritannien einzusteigen. Silverstone ist ein Kurs, den ich mag, mit guten Erinnerungen an das 125er Rennen, das ich dort gefahren bin. Ich hoffe auf ein trockenes Wochenende, damit man in jeder Session gleiche Bedingungen vorfindet. Wir konnten uns besser auf das Rennen vorbereiten. Seit Montmelo konnte ich normal trainieren, dazu war ich seit dem Unfall von Le Mans nicht in der Lage", sagt Marc Marquez, der in der WM-Gesamtwertung nur zwei Punkte hinter dem Führenden Thomas Lüthi liegt.

Der Schweizer sagt: "Silverstone ist ein seltsamer Kurs, wenn man das so sagen kann. Eigentlich mag ich ihn. Wir haben noch noch so viele Daten und es ist noch immer eine neue Strecke. Ich glaube, wir waren gerade mal zwei Jahre dort, das ist nicht viel. Aber ich freue mich auf das Rennen. Ich hoffe, dass es trocken bleibt in England und dann werden wir sicher wieder etwas Spaß haben."

Motiviert kommen auch die Marc VDS Piloten Scott Redding und Mika Kallio nach Silverstone. Besonders der 19-jährige Brite, der nach seiner Podiumsplatzierung in Frankreich bis in die Haarspitzen motiviert ist, um den besten Moto2-Saisonstart seiner Karriere mit positiven Ergebnissen bei seinem Heimrennen aufzuwerten, freut sich auf den Lauf in Silverstone.

"Ich liebe es, zu Hause zu fahren, es ist immer besonders für mich. Man sieht all die Unterstützung von den Rängen, die Banner, die Flaggen – und es ist noch eine kleine zusätzliche Motivationsspritze. Wir haben einen guten Saisonstart gehabt und ich komme sehr gut mit dem Kalex Moto2-Bike klar, deshalb hoffe ich, dass wir allen an diesem Wochenende einen Grund zum Jubeln geben können", sagt Scott Redding, der seine Vorfreude auch nicht von den – für den Großen Preis von Großbritannien typischen – schlechten Wettervorhersagen trüben lässt.

Mika Kallio, der in der WM-Gesamtwertung nur einen Platz hinter seinem Teamkollegen liegt, will erneut in die Top 10 fahren. "Der Plan für dieses Wochenende ist einfach; wir müssen uns auf das Qualifing konzentrieren. Wir wissen von den letzten Rennen, dass wir ein gutes Set-Up für das Rennen haben, aber wir haben in Barcelona auch gesehen, dass das Rennen schon zerstört ist, wenn man sich nur so weit hinten für die Startaufstellung qualifiziert. An diesem Wochenende werden die Änderungen am Set-Up begrenzen und die noch offene Trainings-Session nutzen, um mein Vertrauen in das Bike mit Blick auf das Qualifing zu verbessern", sagt Mika Kallio, der sich einen Platz in den ersten drei Startreihen als Ziel setzt.

Auch ein Debüt wird es in Silverstone geben. Der Brasilianer Eric Granado wird nur sieben Tag nach seinem 16. Geburtstag starten und somit als der jüngste Moto2 beziehungsweise 250er-Fahrer in die Geschichte eingehen. "Ich habe versucht mich physisch in den letzten sechs Monaten intensiv vorzubereiten. Ich hatte mehrere Unfälle, die mich gelehrt haben, die gleichen Fehler nicht noch einmal zu machen. Ich habe mir viele Videos und Rennen aus den vorherigen Jahren angeschaut, auch über die Strecke in Silverstone, um die Layout-Details zu analysieren", sagt Granado, dessen Ziel es ist, in den nächsten Rennen so viel wie möglich zu lernen. "Die Präsenz eines brasilianischen Fahrers kann seit dem Rückzug von Alex Barros aus der Weltmeisterschaft als großes Event angesehen werden und ich hoffe, dass dieses Projekt der Beginn für den Aufbau einer neuen Fahrergeneration aus diesem Land sein kann", sagt JiR -Teamchef Gianluca Montiron.