In einem spektakulären Rennen belegte Stefan Bradl beim 12. Lauf zur Moto2 Motorrad-Weltmeisterschaft in Misano, den 2. Platz. Nachdem er mit einem Raketenstart aus der Poleposition ins Rennen gestartet war, wurde bei sehr schwülen Wetterbedingungen pausenlos um die Spitzenposition gekämpft. Für den 21-jährigen Zahlinger kein leichtes Unterfangen, hatte er doch vom letzten Rennen in Indianapolis eine leichte Erkältung mitgebracht, die ihm mehr zu schaffen machte als vermutet.

Gleich in der ersten Runde hatte Bradl einen sogenannten "Big Moment", wobei er einen kräftigen Hinterradrutscher gerade noch abfangen konnte. Zur Mitte des Rennens konnte er die Führung übernehmen und hielt dabei seine Gegner auch gut in Schach. Allerdings musste er bei einem Angriff des später Dritten, Andrea Iannone, einen weiten Radius fahren und rutschte dabei bis auf den vierten Platz zurück. Er kämpfte sich danach wieder auf den zweiten Platz zurück und fuhr wieder bis auf 0,6 Sekunden an den späteren Sieger Marc Marquez heran. Mehr war dann nicht mehr möglich. Die Gesamtwertung der Moto2 Weltmeisterschaft führt Bradl nun mit 23 Punkten Vorsprung vor Marquez und Iannone an.

Rutscher schon zu Beginn

Bradl sagte: "Dieses Rennen war wieder ein großartiger Kampf mit meinen Gegnern. Gleich am Anfang hatte ich in einer Kurve einen schweren Rutscher. Ich konnte die Rutscher zwar alle abfangen, aber ich hatten nicht das Vertrauen zum Motorrad, welches ich noch in den Trainings spürte. Ich ging komplett ans Maximum und wählte meine Bremspunkte an der absolut letzten Möglichkeit. Als sich Marc etwas absetzen konnte, versuchte ich die entstandene Lücke zu schließen, was ich aber leider nicht mehr rechtzeitig schaffte. Nach einem Wochenende wie in Indy ist es ein sehr gutes Gefühl, wieder auf dem Podium zu stehen."

Teamchef Stefan Kiefer erklärte: "Natürlich sind wir mit diesem zweiten Platz zufrieden und in der Moto2 Klasse auf dem Podium zu stehen, ist nicht einfach. Wenn wir Weltmeister werden wollen, müssen wir irgendwann noch einen Schritt vor Marc Marquez machen. Wir werden in den letzten Rennen alles dafür tun, vielleicht klappt es."