MZ-Werksfahrer Max Neukirchner konnte nach der fast vierwöchigen Sommerpause der Motorrad-Straßenweltmeisterschaft direkt an seine guten Leistungen aus dem ersten Halbjahr anschließen und fuhr im Freitagstraining beim Grand Prix in Brünn die zehntschnellste Zeit. Teamkollege Anthony West erreichte lediglich vormittags eine gute Rundenzeit.

Neukirchner ließ sich selbst durch einen Sturz wenige Minuten vor dem Ende des Vormittagstrainings nicht aus der Ruhe bringen und bleib mit seiner Nachmittags-Bestzeit von 2:04,207 Minuten knapp unter dem im Vorjahr vom Spanier Toni Elias aufgestellten offiziellen Rundenrekord (2:04,215 Minuten). West schaffte vormittags 2:05,190 Minuten, konnte diese Zeit dann aber nicht mehr verbessern.

"Das war eine ordentliche Zeit", hielt MZ-Geschäftsführer Martin Wimmer fest. "Im zweiten Training haben wir am Fahrwerk etwas ausprobiert und waren damit eine Sekunde langsamer. Für Morgen werden wir zurückrüsten und weiterschauen. Max Neukirchners Crew-Chief Marco Nicotari war trotz des ansprechenden Resultats nicht ganz zufrieden: "Max hat jetzt ein besseres Gefühl für das Motorrad. Wir sind mit dem Motorrad aber noch lange nicht dort, wo wir hin wollen. Das Bike ist sicherer, Max kann jetzt mehr Druck machen und uns dadurch aussagekräftigere Informationen aus dem Datarecording liefern. Die Maschine arbeitet jetzt deutlich anders als noch heute Morgen. Max ist glücklich, und wenn er glücklich ist, sind wir es auch."

"Ich kenne die Strecke in Brünn ja aus meiner Zeit in der Superbike-WM, das kam mir zugute. Aber wir hatten im ersten Training große Probleme. Die anderen konnten natürlich auf die Grundeinstellung vom Vorjahr zurückgreifen, die mir fehlt. Aber für das zweite Training haben wir bei der Abstimmung gleich einen guten Griff gemacht, kamen dann zum Schluss mit einem Satz neuer Reifen gut zurecht. Das führte dann zu der Platzierung. Jetzt hoffen wir, dass wir für Morgen noch etwas verbessern können, weil ich mit dem Motorrad noch nicht 100 prozentig zufrieden bin", sagte Neukirchner.

West äußerte: "Ich habe in der Pause einige Tage Urlaub in meiner Heimat Australien bei meiner Familie gemacht, das hat gut getan. Dort ist zwar gerade Winter, aber der ist wärmer als Zschopau im Hochsommer. Vor Brünn haben wir noch zwei Tage lang in Most Fahrwerkseinstellungen getestet, dabei konnte ich meine Rundenzeit immerhin um vier Zehntelsekunden verbessern. Deshalb hatte ich eigentlich gehofft, dass wir hier nicht so große Schwierigkeiten haben, wie sie jetzt eingetroffen sind."