Normalerweise gibt sich Jules Cluzel immer ziemlich cool, doch nachdem er im Moto2-Rennen in Silverstone seinen ersten GP-Sieg holte, war ihm auf dem Podest beim Abspielen der französischen Nationalhymne doch eine gewisse Rührung anzumerken. "Ich kann meine Gefühle nicht beschreiben, es ist unglaublich", sagte er dann auch direkt im Anschluss. "Ich hatte ein gutes Qualifying und dann ein tolles Rennen. Ich hatte vorher nicht gedacht, dass ich mich so gut auf der Maschine fühlen würde, denn heute Morgen lief es nicht gut. Das Team hat aber hart gearbeitet und ich freue mich für sie. Das ist mein erster Sieg", strahlte er und dankte in etwa jedem, den er kennt. "Das ist hoffentlich der erste von vielen Siegen", meinte er noch.

Obwohl er wieder ein Podest erreicht hatte, war die Stimmung bei Thomas Lüthi nicht ganz so gut, denn er hätte durchaus selbst den Sieg holen können, wäre ihm in der letzten Runde nicht ein Fehler unterlaufen. Bis dahin war er jedenfalls stark unterwegs gewesen. "Es war ein tolles Rennen. Kurz vor Halbzeit hatte ich das Gefühl, ich kann schneller als die anderen und die Spitze einholen. Das war ein gutes Gefühl. In der letzten Runde wusste ich dann nicht, wo die anderen sind, ob sie meinen Windschatten hatten oder nicht. Ich wollte einfach pushen und vorne bleiben, dabei habe ich zu viel gepusht. In die Schikane rein habe ich dann das Heck verloren, das war ein kleiner 'Moment' und das hat mir den Sieg gekostet", erzählte Lüthi.

In besserer Laune war Julian Simon, denn er war glücklich, es wieder auf das Podest geschafft zu haben. "Das ist wichtig für mich und das Team. Ich erwischte einen guten Start und habe gepusht, damit ich vorne bleibe. Dann wollte ich angreifen, damit in der ersten Gruppe weniger Fahrer sind", sagte der Spanier. Das gelang ihm auch, denn zwischenzeitlich reduzierte sich die Zahl der Anwärter auf Platz eins bis auf drei. "Dann kamen aber Thomas und Redding. Ich wollte in der letzten Runde hinter Lüthi bleiben, aber Jules ging in der ersten Kurve vorbei und ich kam nicht mehr nach vorne. Trotzdem, es läuft besser und ich will nächstes Rennen wieder so gut auftreten."