Was soll ich sagen? Eigentlich sind ein dritter und ein sechster Platz in einem Markenpokal wie dem Seat Leon Supercopa keine schlechten Ergebnisse. Trotzdem bin ich mit dem vergangenen Wochenende nicht zufrieden. In Anbetracht der Tatsache, dass es wesentlich besser hätte sein können, erscheinen die Rennergebnisse als durchwachsen.

Aber von vorne. Nachdem ich im freien Training über Untersteuern geklagt hatte, bauten wir das Auto auf der Hinterachse für das Qualifying um. Dies erwies sich aber als Fehler und mir gelang nur die sechstschnellste Zeit. Immer noch eine passable Ausgangssituation, wenn man bedenkt, dass ich bei meinem Sieg in Hockenheim von der fünften Position aus ins Rennen gegangen bin.

Den Start zum ersten Rennen habe ich zum ersten Mal in dieser Saison richtig gut hinbekommen, nicht zuletzt auch durch unsere vielen Analysen und Startversuche. Da wir ja kein Kupplungspedal mehr haben, sind wir beim Start völlig von unserer Elektronik abhängig und diese bedarf gerade beim Start einer besonderen Behandlung. In den darauf folgenden Runden konnte ich mich auf die vierte Position vorarbeiten. Nach der dritten Runde aber stellten sich Probleme mit der Motortemperatur ein, was einen Leistungsverlust nach sich zog. Auf der Geraden verlor ich somit wichtige Meter auf meine Konkurrenten, die ich aber jeweils beim Bremsen und in der Kurve mit Hilfe meines guten Setups wieder aufholen konnte. In der letzten Runde erbte ich noch den dritten Platz von Thomas Marschall, dessen Motor wegen Benzinmangel aussetzte.

Am Start ging es richtig eng zu, Foto: Seat
Am Start ging es richtig eng zu, Foto: Seat

Das zweite Rennen gestaltete sich ähnlich wie das erste. Erneut konnte ich beim Start zwei Positionen gut machen und lag in der dritten Runde bereits auf dem dritten Platz mit direkter Tuchfühlung zur Spitze. Wiederrum haderte ich mit der Motortemperatur. Diesmal aber hatte ich einige Runden vor Schluss einen derart großen Leistungsverlust, dass der viertplazierte Christian Hohenadel einfach auf der Geraden an mir vorbei fahren konnte. Dazu kamen noch Probleme beim Herunterschalten, welche auch durch die hohe Temperatur bedingt waren. In der letzten Runde erkämpfte ich mir die dritte Position zurück. Dass mir dann Hohenadel nach meinem Überholmanöver zweimal beim Anbremsen hinten ins Auto gefahren ist, mag ja in einem Markenpokal noch in Ordnung gehen. Aber das dritte Mal, als er mir in der Kurve beim Beschleunigen nochmal ins Auto fuhr und dadurch mein Heck halb umdrehte, fand ich doch zu viel. Durch die darauf folgende Kollision wurde meine Aufhängung beschädigt, ich verlor noch zwei Positionen und beendete das Rennen letztlich als Sechster.

In der Meisterschaft liege ich momentan auf dem fünften Platz. In den verbleibenden zehn Rennen müssen wir nun umso härter arbeiten, um den Rückstand auf den Meisterschaftsführenden wett zu machen.