Vom 22. bis zum 23. Juni fand sich der Tross der International Drift Series im französischen Anneau du Rhin zum dritten Lauf der IDS European Drifting Championship zusammen, dem zweiten Auslandslauf der Serie nach dem DHB-Event in Dänemark drei Wochen zuvor. 30 Street- und 24 Pro-Fahrer gingen in Frankreich an den Start, darunter zirka 18 Pro-Fahrer aus den weiteren Kreisen der IDS.

Vor den Piloten lag eine sehr schnelle und trickreiche Strecke, mit der überraschenderweise insbesondere einige französische Fahrer Schwierigkeiten hatten, die ihre Fahrzeuge in den sehr schnellen Lastwechselpassagen dann leider in die Leitplanken setzten.

Die Street-Klasse maß sich auf einer abgeänderten Streckenvariante mit verkürztem Anlauf und Präzisionspassagen mit hohen technischem Anspruch. In der Einsteigerklasse traten etwa zehn Fahrer aus den Reihen der IDS an, die sich aber ebenso überzeugend präsentierten wie die IDS-Vertreter in der Königsklasse.

Erstmals wurde in der IDS Street-Klasse eine Competition in der Nacht ausgefahren - womöglich mit ein Grund für die sehr knappen Entscheidungen: Gerade einmal vier Punkte trennten am Ende den dritten und den sechsten Platz. In der Endabrechnung belegten die IDS-Piloten vier der ersten sechs Ränge: Sieger der IDS Street-Wertung wurde Hans-Jürgen Reiss, gefolgt von Dimitri Lust auf Platz zweiter Eli Hountondji auf Platz fünf und Jörg Stoll auf Platz sechs rundeten das sehr erfolgreiche Ergebnis der IDS-Fahrer ab.

Auch für die routinierten Pro-Fahrer war es auf der sehr schnellen Strecke eine extrem hohe Herausforderung, den Sieg - natürlich in spektakulären TwinBattles - auszufahren. Die sehr engen und präzisen Entscheidungen unterstreichen das hohe fahrerische Niveau und die Professionalität der Lenkradartisten zusätzlich.

Eine besondere Überraschung gelang Joe Hountondji, der nach vielen technischen Problemen (unter anderem zwei Motorschäden) nun offensichtlich das richtige Setup für sein Rennfahrzeug gefunden hat: Selbst ein defekter Dämpfer, der spontan durch einen Holzdämpfer ersetzt wurde, konnte den engagierten Piloten nicht davon abhalten, diesmal in die vordersten Ränge zu fahren. Lediglich Altmeister Michael Sahli, der in dieser Saison nur sporadisch an Events teilnehmen kann weil er ein neues Driftauto montiert, konnte Joe stoppen, so dass dieser am Ende Platz vier belegte.

Eine weitere Überraschung war wohl Uwe Sener, der früher selbst IDS-Fahrer war und nun aus beruflichen Gründen nur vereinzelte Rennen besucht. Seine Klasse unterstrich der "Altmeister" jedoch mit seinem Finalsieg gegen Patrick Ritzmann.

Ritzmann, der zuvor Michael Sahli bezwungen hatte, hatte es schwer, Uwe Sener in den TwinBattles zu folgen. Ohne Fehler, in idealer Linie und insbesondere mit enormem Speed konnte Uwe Sener ein sehr hohes Niveau vorlegen, welches Patrick zunächst perfekt kopieren konnte, so dass erst ein Re-Run die endgültige Entscheidung brachte. Auf beiden Seiten waren keinerlei Fehler zu entdecken, lediglich der geringere Abstand von Uwe auf Patrick gab die Entscheidung zugunsten von Uwe, der sichtlich überrascht war aber umso mehr den Sieg gegen den Gesamtführenden Patrick Ritzmann auskosten konnte.

Patrick Ritzmann war dennoch keineswegs von seiner Leistung enttäuscht, schließlich hatte er zwar gegen den konstant gut fahrenden Uwe Sener verloren, auf der anderen Seite aber auch viele namhafte Fahrer wie Michael Sahli unter anderem schlagen können. Des Weiteren nahm er in der separaten IDS-Wertung wieder einmal die Maximalpunktzahl mit, wodurch er seine Führung im Gesamtklassement natürlich weiter ausbauen konnte.