Mit dem neuen Audi R18 TDI hat sich Audi die erste Startreihe für die 24 Stunden von Le Mans gesichert. Fässler/Lotterer/Treluyer fuhren in der Startnummer 2 die beste Rundenzeit, nur einen Wimpernschlag schneller als die Vorjahressieger Bernhard/Dumas/Rockenfeller. Für Peugeot bleibt mit Lamy/Bourdais/Pagenaud und Montagny/Sarrazin/Minassian die zweite Startreihe. Dahinter folgen die jeweils schwächsten Fahrertrios: Capello/Kristensen/McNish (Audi) vor Gene/Wurz/Davidson (Peugeot).

Die ersten 120 Minuten des heutigen Qualifyings verliefen recht ruhig, man konzentrierte sich auf den Feinschliff des Rennsetups. "Auch wir machen noch etwas Feintuning. Wir wissen, dass das hier das Qualifying ist, aber es geht nicht um die Startposition. Wir arbeiten auf das Rennen hin", berichtete Vorjahressieger Mike Rockenfeller.

Erster Schlagabtausch im zweiten Qualifying

Richtig heiß wurde es erst 20 Minuten vor dem Ende des vorletzten Qualifyings, als Peugeot nachlegte und gleich zwei Autos auf schnelle Runden schickte: Stephane Sarrazin und Marc Gene gingen in Führung. Sarrazin war es auch, der sich wenige Runden später gleich zwei Mal von der Strecke drehte und dabei Glück hatte, seinen Prototypen nicht zu beschädigen. Ganz im Gegensatz zu Andy Priaulx, der seinen BMW M3 GT in die Reifenstapel stopfte.

Am Samstag gibt es freie Sicht nach vorne, Foto: ACO
Am Samstag gibt es freie Sicht nach vorne, Foto: ACO

Im Schlussspurt des zweiten Qualifyings lieferten sich Fässler und Sarrazin ein packendes Duell um die Bestzeit. Der erste Platz wechselte gleich mehrfach, am Ende erwischte der Audi-Pilot im Gegensatz zu seinem Kontrahenten eine freie Runde und setzte sich mit einer Zeit von 1:25.961 Minuten durch. Sarrazin war auf der weit über zehn Kilometer langen Strecke nur 0,195 Sekunden langsamer.

Doch das war noch nicht das Ende der Fahnenstange. Mit dem Start in das dritte Qualifying legte Mike Rockenfeller im Audi R18 mit der Startnummer 1 eine Rundenzeit von 1:25.799 Minuten hin und übernahm die Spitze. In der letzten Stunde legte sein Teamkollege Andre Lotterer noch einmal nach: Der Duisburger unterbot Rockenfellers Zeit um 0,061 Sekunden.

Spannung in der Schlussphase

In der Schlussphase überließen die beiden großen Hersteller nichts dem Zufall. Man schickte jeweils alle drei Autos auf die Strecke, zu einer Zeitenverbesserung kam es aber trotzdem nicht. Dafür sorgte auch ein Ausrutscher des Oreca mit der Startnummer 40 und entsprechenden gelben Flaggen. Beeindruckend waren die geringen Abstände: Pole-Mann Andre Lotterer war nur eine halbe Sekunde schneller als Alexander Würz auf Platz sechs. Bitter endete das Qualifying für Le Mans-Rekordsieger Tom Kristensen: Beim Versuch, die eigene Zeit zu verbessern, landete der Däne Sekunden vor dem Ablauf der Session in den Reifenstapeln.

"Das war ein sehr enges Resultat, das Niveau ist so hoch wie noch nie zuvor", stellte auch Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich fest. "Aber das Qualifying ist nicht das wichtigste. Trotzdem ist es wertvoll für die Motivation, alle haben ein Jahr dafür gearbeitet. Wir haben mir Zeiten im 26er-Bereich gerechnet und uns selbst überrascht. Das Ergebnis ist eine Belohnung für die Mannschaft."

Pole für BMW in der GT-Klasse

In der LMP2-Wertung setzte sich Signatech Nissan durch, Mailleux/Ordonez/Ayari profitierten vor allem von ihrem guten Top-Speed. Mit einer Zeit von 3:41.458 Minuten war die Truppe rund 15 Sekunden langsamer als die Spitze. Strakka Racing konnte nach dem Unfall am Vortag nicht mehr im Kampf um die Klassen-Pole eingreifen, Leventis/Watts/Kane fielen auf Platz zwei zurück.

BMW stellte den schnellsten GT-Boliden, Foto: ACO
BMW stellte den schnellsten GT-Boliden, Foto: ACO

In 3:57.592 Minuten holten Farfus/Müller/Werner im BMW M3 GT die Bestzeit in der GT-Klasse. Das BMW-Trio war fast eine halbe Sekunde schneller als die Verfolger mit dem 51er-Ferrari, Corvette und Porsche hatte keine Chance auf die Pole-Position. Bei den GT-Amateuren fuhr ein alter Ferrari F430 mit der Besetzung Perazzini/Cioci/Breslin auf die Pole-Position.

Am Freitag haben die Teams noch einmal eine Möglichkeit, sich auf das Rennen am Samstag vorzubereiten. Außerdem steht die große Präsentation in der Stadt an - immer wieder ein Highlight für die Fans.