Am Samstag war mal wieder VLN. Dort hatte ich die Gelegenheit erneut mit dem Haribo Manthey Porsche GT3 R an den Start zu gehen. Zusammen mit Lance David Arnold konnte ich sogar mit Platz drei das Podium besuchen!

In den letzten 30 Minuten haben wir etwas probiert, was uns fast zum Sieg geführt hätte. Wir haben beim kurzen, letzten Stopp (Benzin für zwei Runden) auf Regenreifen gewechselt, obwohl die Strecke noch trocken war! Der Plan ist perfekt aufgegangen, eine halbe Runde später hat es angefangen zu regnen.

Hört sich bis dahin auch genial an, leider waren die Regenreifen an der Vorderachse schon nach wenigen Metern zu heiß geworden. Das ist normal, wenn Du damit im Trockenen fährst. Der weiche Reifen löst sich auf und es bilden sich Gummiwürste. Dann funktioniert der Regenreifen im Regen einfach nicht mehr. Lance hatte keine Chance sich damit zu verteidigen. Der arme Kerl tat mir richtig leid, er war total frustriert. Doch die Entscheidung war perfekt, wenn es geklappt hätte, wären wir die Helden gewesen...

Aber wenn Du nach über vier Stunden mit nur 50 Sekunden Rückstand auf Position drei reinrollst, dann haben das Team und alle Beteiligten nicht schlecht gearbeitet! Das wären bei einem DTM Rennen gerade mal zehn Sekunden zum Sieger, und damit stehst du auch meist auf dem Podium.

Wahrscheinlich werden ich in diesem Jahr noch einmal in das Lenkrad unseres Haribo Porsche greifen können - mich würde es freuen - ein schönes Auto! Auch bei den Fans scheinen wir sehr beliebt zu sein, ganz zu schweigen von den leckeren Hariboprodukten! Ich werde ungefähr 50 Mal am Tag gefragt, ob ich da nicht was organisieren könnte...

Gefährliche Fahrweise der Kollegen

Am Samstag hat es auch wieder ordentlich gescheppert. Da waren wieder alle Schutzengel im Einsatz. Der Schall DTM Opel und ein weiteres Auto hatten eine Kollision im Tiergarten. Es sah fürchterlich aus. Autos total zerstört. Krankenwagen und einige Autos von der DMSB-Sicherheitsstaffel und das Intervention Car auf der Strecke. Es wurde versucht, das Feld in einer Gasse zu verlangsamen. Doch das Gas müssen die Fahrer schon selber wegnehmen. War mal wieder interessant zu sehen wie gut bei einigen, trotz der gelben Flaggen und Menschen auf der Strecke, die Rundenzeiten waren.

Dies ist ein alter Hut - unter Gelb kannst Du die meiste Zeit gutmachen. Das wird mal ganz schwer daneben gehen und erst dann wird man sich was einfallen lassen. Leider ist es dann auch mal wieder zu spät. Den betroffenen Fahrern soll es gut gehen - zum Glück! Aber wir dürfen die Augen nicht verschließen, Racing ist immer noch richtig gefährlich.

In den letzten Wochen gab es einige schreckliche Beispiele. Auch Feuer war mehrfach ein Thema. Marcel Tiemann ist (wahrscheinlich) auch ein Opfer geworden, von Rennfahrern die glauben, wir würden nur auf der Kirmes Autoscoter fahren! Wie Marcel von einem "Kollegen" in die Mauer befördert wurde - echt heftig. Es soll ihm etwas besser gehen. Er liegt jetzt in einer Klinik in München, ist aber immer noch im künstlichen Koma. Daumen drücken!

An Wochenende zuvor war ich mit Nico unterwegs, bei der Rotaxmaxchallenge in Oppenrod. Auf dieser Strecke waren wir noch nie. Wir starten in der Klasse Junior World. Soll heißen, dass dort die erfahrenen Junioren am Start sind. Es gibt auch eine Klasse Junior Cup. Die ist eigentlich für uns als Neulinge in der Juniorklasse gedacht, aber in der World können wir mehr lernen und das tun wir auch.

Mit Sohn Nico zur Kartstrecke

Zu Nicos Leid werden wir im Moment sehr häufig mit einer rustikalen Gangart der Konkurrenz konfrontiert. Das war in Oppenrod auch so. Auf P2 liegend im Pre-Finale mal schön in die Wiese befördert, musste Nico sich vom Mittelfeld wieder nach vorne arbeiten - das ist schade und mühsam, aber auch sehr lehrreich - und aus diesem Grund fahren wir ja dort! Der "Schieber" wurde übrigens von der Rennleitung direkt mit +10 Plätzen nach hinten befördert! Die sind da knallhart - aber gut so, ansonsten eskaliert es.

Im Finale konnte er sich von P7 noch bis auf P3 nach vorne kämpfen. Mit etwas Glück wird es auch noch P2, da es bei einem Kollegen, zusammen mit den Technikern noch was zu klären gibt - alles wie im großen Motorsport!

Damit kann ich wirklich Happy sein, zumal Nico ja noch mit der Kleinste ist. Logischerweise wollen es die etwas größeren Jungs und Mädels ihm auch zeigen. Da muss er jetzt durch. Was ich wirklich Klasse finde, alle behaken sich im Rennen – und später spielen sie gemeinsam Fußball - das schaffen wir "Großen" leider nicht mehr – schade!

Nun bin ich schon wieder unterwegs. Ich fliege zum Carrera Cup Asia nach Zhuhai. Zuvor muss ich aber noch nach Nanjing zu meinem Team. Wir besitzen ja in China inzwischen drei Porsche Zentren. Und jetzt gibt es auch, basierend auf dem 997 Porsche, eine StarChase Edition für die Kunden zu kaufen! Angelehnt an unser Rennauto - bin mal gespannt - eigentlich müssten sie mir ja so ein Auto schenken!

Am Donnerstag fliege ich dann weiter nach Zhuhai. Nach vier Siegen und zwei Poles möchte ich auch dort versuchen meine 16 Punkte Vorsprung etwas auszubauen. Doch wenn es nicht klappen sollte, ist es wichtig, sich keinen "Nuller" einzufangen. Taktieren macht durchaus Sinn! Weniger kann auch mehr sein! Im Flieger zurück nach Frankfurt werde ich meine Erlebnisse wieder niederschreiben!