Das Dallara-Chassis der vierten Generation geht 2015 in seine vierte Saison. Die IndyCar-Verantwortlichen präsentierten nun einige Updates, bei denen die Sicherheit der Fahrer im Fokus stand. So wurde unter anderem das Material der Einfassung der Kopflehne im Cockpit verändert. Die Kopflehne war bereits 2014 eingeführt worden, um die vor allem auf Straßenkursen üblichen Bodenwellen, bei denen der Helm gegen das Cockpit schlagen kann, abzufedern.

Die Einfassung besteht ab 2015 aus drei Lagen Confor foam mit verschiedenen Dichten. Der Schaum absorbiert bei einem Einschlag bis zu 97 Prozent der Energie. Zuvor bestand die Kopflehne aus Kevlar, das den Nachteil hatte, fester zu werden, wenn Schäden repariert und übermalt wurden. Zudem bietet Confor foam den Vorteil, dass die Fahrer mit Hilfe von Velcro-Klettverschlüssen leicht zusätzliche Polster anbringen und wieder entfernen können.

Mehr Schutz für Oberschenkel und Becken

Neben dem Kopf werden in Zukunft auch die Oberschenkel und das Becken der Fahrer besser geschützt. Dazu kommt im Cockpit Polypropylen-Schaum zum Einsatz. Bereits 2014 waren Karbonteile am Cockpit angebracht worden, die die 2008 eingeführten Xylon-Teile ergänzen und das Cockpit gegen einen Seitenaufprall stabiler machten. Zusätzlich wurde nun ein Karbon-Ring angebracht, der die strukturelle Integrität der Cockpit-Öffnung verbessern soll.

Eine weitere Sicherheitsmaßnahme ist ein modifizierter Unterboden, der verhindern soll, dass die Fahrzeuge bei einem Aufprall abheben. Die Oberfläche der Boliden wurde zudem reduziert, indem auf beiden Seiten des Cockpits dreieckige Teile ausgeschnitten wurden. Die Modifikationen wurden auf der Strecke bei hohen Geschwindigkeiten erprobt.

Schutz vor Trümmerteilen erprobt

Derzeit wird außerdem ein Hydraulik-System getestet, das bei einem Unfall die Lenkradbewegungen verringern soll. Durch heftige Lenkradbewegungen entstehen leicht Verletzungen an den Händen. Die Verantwortlichen wollen nun die Rotation mit Hilfe von Dämpfern in den ersten 50 bis 150 Millisekunden nach dem Einschlag auf 90 Grad oder weniger reduzieren. Das soll den Fahrern die Zeit geben, die Hände vom Lenkrad zu nehmen. Mit einer Einführung des Systems wird Ende der Saison gerechnet.

Eine weitere Neuerung, die aktuell evaluiert wird, betrifft den Schutz der Piloten vor umherfliegenden Trümmerteilen. Zu diesem Zweck soll eine Finne aus Karbon vor dem Cockpit platziert werden. Bei den Testfahrten sollen verschiedene Varianten erprobt werden, die die Sicht nicht behindern. Ausgelöst wurde das Projekt durch einen Vorfall beim Grand Prix von Indianapolis. Damals war James Hinchcliffe am Helm von Trümmerteilen getroffen worden und hatte eine Gehirnerschütterung erlitten.