Jörg Teuchert zeigte als Gaststarter den Stammpiloten eine Kostprobe seines Könnens, das ihn bereits im Jahr 2000 zum Weltmeister in dieser Klasse machte. Dem Reichenbacher Sascha Hommel reichte ein siebenter Rang im Rennen um seinen Meistertitel in der Klasse IDM Supersport klar zu machen. Der 19-Jährige ist damit der jüngste Meister in der Geschichte dieser Kategorie.

Sascha Hommel war mit einem soliden Vorsprung von 21 Zählern nach Hockenheim gereist - der Titel schien nur noch Formsache. "Aber es kann noch alles passieren", waren sich viele Experten einig. Hommel jedenfalls lies sich davon nicht beeindrucken und holte sich schon am Samstagnachmittag die Poleposition. "Meine schnellste Zeit bin ich im ersten Training am Vormittag gefahren", gab der Sachse zu Protokoll. "Heute Nachmittag habe ich Rennreifen probiert und bin 15 Runden am Stück gefahren."

Neben Hommel stellten die Teamkollegen Mike Minnerop und Sebastien Diss ihre Kawasakis in Reihe eins. Diss war es auch, der Hommel als Einziger noch den Titel streitig machen konnte. Kevin Wahr überraschte mit seiner Triumph auf Startplatz vier.

Jörg Teuchert bekam von seinem Team als Dankeschön für den vorzeitig eingefahrenen Meistertitel einen Einsatz in der Supersport-Klasse geschenkt. Er holte sich im Training auf der 600er-Yamaha den siebten Startplatz hinter Christian Kellner sowie Gaststarter und Yamaha-Dunlop-R6 Cup-Sieger Dominik Vincon.

Beim Finale in Hockenheim wurde entgegen aller anderen Veranstaltungen nur ein Rennen in der IDM Supersport ausgetragen - ein echter Finallauf. Aber wie bei den 14 Läufen zuvor, war es Sebastien Diss, der das Beschleunigungsduell zur ersten Kurve gewann. Der Franzose machte das in seiner Situation Beste und trat die Flucht nach vorn an. In den ersten Umläufen baute sich der Kawasaki-Pilot einen Vorsprung von über einer Sekunde auf. Doch dabei sollte es nicht bleiben.

Zunächst fighteten Kevin Wahr und Sascha Hommel um Rang zwei. Aber von hinten begann langsam aber sicher Jörg Teucherts Yamaha zu drücken. Der Hersbrucker umkreiste die Konkurrenz, schnappte sich schließlich sieben Runden vor Schluss Diss und fuhr allen davon. Am Ende gewann er mit rund fünf Sekunden Vorsprung.

Diss sah sich nun, da auch Wahr an ihm vorbeigegangen war, im Zugzwang. Teuchert sollte ihn nicht stören, da er als Gaststarter nicht punktberechtigt war. Aber wenn Diss seine minimalen Chancen auf den Titel noch aufrecht halten wollte, musste er 25 Zähler einfahren. Wahr hingegen hatte schon letztes Jahr in Hockenheim auf dem Podest gestanden und wollte dies unbedingt wiederholen. "Ich bin in die Sachskurve reingefahren und war nicht schneller als sonst", analysierte der Triumph-Pilot nach dem Rennen. "Und ohne Vorwarnung ist mir das Vorderrad eingeklappt und ich bin weg gerutscht." Damit konnte Diss den zweiten Platz, der ihm die volle Punktzahl brachte, sicher nach Hause fahren.

Dahinter wurde weiter hart gefightet. Dominic Vincon, der erneut die Möglichkeit eines Gaststartes in der Supersport-Klasse wahrnahm, überzeugte mit starken Rundenzeiten, kämpfte sich nach vorn - übertrieb es dann aber etwas. Er stürzte und musste die Hoffnung auf eine weitere gute Platzierung im Kies begraben. Er konnte zwar weiter fahren, wurde aber nur als 26. gewertet.

Überglücklich war am Ende der Schleizer Thomas Walther. Zu Beginn der Saison war er aus der 2-Takt-Szene von der 250ern auf die 600er Supersport-Maschinen gewechselt und im Laufe der Saison mehrfach am Podest vorbei geschrammt. Zum Saisonabschluss zeigte er ein starkes Rennen und sicherte sich hinter Diss den dritten Rang. "Geil! Endlich hat es geklappt", war der Yamaha-Pilot beinahe sprachlos.

Pascal Eckhardt hatte sich im Rennen den vierten Rang sichern können, bekam aber aufgrund des Gaststarters Teuchert die Punkte für Rang drei. Sein Teamkollege Christian Kellner hatte in der Anfangsphase des Rennens etwas Pech und war weit zurückgefallen. Kellner kämpfte sich zwar wieder auf Rang 13 nach vorn, doch um den dritten Gesamtrang zu halten, reichte dies nicht. Die Yamaha-Teamkollegen Eckhardt und Kellner waren am Ende des Jahres punktgleich, wobei Eckhardt auf Rang drei gewertet wurde. Beide Piloten konnten je einen Sieg erringen, doch Eckhardt hatte im Laufe der Saison mehr zweite Plätze eingefahren als Kellner.