Arne, wir haben jetzt die heiße Phase der IDM Superbike-Saison, wie ist dein Resümee und was passiert bei dir noch?
Arne Tode: Wir haben seit diesem Wochenende das Paket das wir brauchen, um ganz vorne zu fahren, mit Abstand vorn zu fahren. Das ist das Ziel. Ich möchte mit Abstand gewinnen. Das Motorrad ist jetzt so, wie wir es gern schon die gesamte Saison über gehabt hätten, aber das ging natürlich nicht. Jetzt haben wir ein super Paket, wir haben viel am Fahrwerk gearbeitet, haben deutlich mehr Leistung. Ich habe einen Ölkühler drin, damit solche Dinge wie in Salzburg nicht passieren – wo das Motorrad überhitzte. Jetzt ist es so, dass ich sage, ich möchte wenigstens vier Rennen gewinnen, denn das ist absolut drin, also die zwei Rennen in Schleiz und die zwei Rennen in Assen. Bei Hockenheim bin ich realistisch, dort zu gewinnen wird ganz schwierig. Eigentlich läuft alles nach Plan, fast alles. Es macht uns Spaß, mit Erfahrung an die Sache heran zu gehen und das Paket passt. Die Saison ist nicht mehr lang, wir planen schon für das nächste Jahr.

Arne Tode will nächstes Jahr in der Moto2 fahren., Foto: IDM/Schneider
Arne Tode will nächstes Jahr in der Moto2 fahren., Foto: IDM/Schneider

Der Name Arne Tode fällt in letzter Zeit oft im Zusammenhang mit der Moto2, wie ist da der Stand?
Arne Tode: Der Stand ist gut. Es ist soweit klar, dass ich im nächsten Jahr Moto2 fahren kann. Es gibt einen Startplatz für mich, ich hab ein Team wo ich fahren kann und ich nehme meinen Techniker Dietmar Franzen mit. Die Sache steht zu 80 Prozent, aber ich hatte auch schon Mal einen Vertrag für die Supersport WM in der Tasche und es ist trotzdem nichts geworden. Ein Teil des Budgets ist schon zusammen, aber es fehlt noch etwas. Aber es sieht gut aus, die Dorna möchte, dass ich komme, die brauchen einen deutschen Fahrer. Das Team ist geplant mit dem Racing Team Germany, mit Dirk Heidolf. Da wird es aber intern eine klare Trennung geben, das möchte ich auch so. Es wird so sein, dass das Racing Team Germany so agieren wird, wie schon die letzten Jahre, die Vermarktung wird beim Dirk liegen. Er bekommt es immer wieder hin, ein Team auf die Beine zu stellen, auch wenn der Erfolg nicht immer da ist. Für den Part auf der Strecke werden daher Dietmar und ich verantwortlich sein. Das funktioniert hier gut, die Jungs wissen was ich brauche. Ich denke, dass kann sich alles sehr gute ergänzen, das Team kennt sich schon zwei Jahre. Momentan sieht es traumhaft aus, aber ich bin eher ein Pessimist. Deswegen rede ich da noch nicht so viel drüber. Das war schon immer mein Traum, im Grand Prix-Sport zu fahren, 17 Rennen zu haben, das ganze Jahr unterwegs zu sein, das verstehe ich unter dem Beruf Rennfahrer. Die IDM ist gut, aber ich merke für mich selbst, es ist Zeit zu gehen. Die Idee ist, zusammen mit dem Racing Team Germany eine Brücke zur Moto2 zu schaffen. Denn alles was Deutscher Meister geworden ist, fällt hinten runter. Auch wenn die IDM sagt, Lühti, Talmacsi und Kallio sind da gefahren, alles egal, denn die sind über andere Kontakte in die WM gekommen. Da hat die IDM nichts zu beigetragen oder zumindest nicht viel. Jetzt aber haben wir die Möglichkeit eine Teamstruktur in Deutschland zu schaffen und eine bestehende Teamstruktur im Grand Prix zu haben. Heißt, wenn ich Deutscher Meister werde, dann komm ich in die Moto2. Das sind doch Sachen, die du viel besser verkaufen kannst, Nachwuchsarbeit steht schon ganz klar im Vordergrund. Ich bin zwar selbst mit 24 nicht mehr der Jüngste, aber nun Mal der Nächste der nachkommt. Und ich hab auch Bock drauf Bradl & Co eine überzubraten. Aber ich kann es schwer einschätzen. Es kann auch sein, dass ich in Katar als 25. rein komme, oder als Fünfter. Aber wenn das funktioniert über zwei bis drei Jahre, dann haben wir alle etwas davon. Es ist auch wichtig für den Markt. Mit den Motorrädern aus der 125cc-Klasse kann sich doch kein Mensch identifizieren, aber Folger der wird gepusht und ein Magnet ist da. In vier, fünf, sechs Jahren in die MotoGP und dann geht es Deutschland hoffentlich besser.

So sollen ihn die Gegner sehen., Foto: Toni Börner
So sollen ihn die Gegner sehen., Foto: Toni Börner

In Deutschland wird immer recht viel geredet. Kalex sagt sie wollen bauen, MZ will bauen, die Spanier fahren. In welche Richtung arbeitet Ihr? Wollt ihr etwas selbst entwickeln, oder wollt ihr auf Bestehendes zurückgreifen oder steht diese Entscheidung noch hinten an?
Arne Tode: Eigentlich ist das ganz vorn. Diesen Monat sollte schon die Order fallen für Chassis und Rahmen. Das Ziel vom Dietmar ist ganz klar, kein Kundenteam zu sein. Der Dietmar möchte gerne in die Entwicklung mit eingreifen. Es ist wie du sagst. Viele erzählen und haben auch tolle Ideen, letztendlich zählt aber, ist das Motorrad da? Kann ich damit testen? Darauf wird es hinauslaufen. Wir werden das Paket, das wir für das Beste halten kaufen. Aprilia wird sicher ein tolles Chassis bauen, da bin ich mir sicher. Bei Suter hätten wir keine Sprachbarriere und du weißt was es kostet, da kannst du planen. Bei Kalex kannst du das leider nicht. Das was funktioniert, wird genommen. Nach Gefühl würde ich sagen, Suter wäre eine gute Entscheidung. Vielleicht werde ich auch noch nach Japan fliegen und eine Moriwaki testen, aber das steht noch in den Sternen. Wir werden nicht warten, wir wollen nächsten Monat mit dem Testen anfangen. Etwas Eigenes wäre schon hochnäsig von uns. Wir haben so viele Dinge, die wir nächstes Jahr meistern müssen. Ich denke wenn alles ineinander greift, dann wird eine erfolgreiche Sache daraus. Suter ist bestimmt einer, mit dem man entwickeln kann.