Rennen zwei am Sonntag war nicht minder spannend als der erste Lauf am Samstag. Erneut war es Sebastien Diss, der den besten Start erwischte. Der Franzose versuchte sich gleich in der ersten Runde vom Rest des Feldes abzusetzen. Aber Salzburg-typisch ging diese Rechnung nicht ganz auf, da er ohne Windschatten nicht die besten Voraussetzungen dafür hatte und der Rest des Feldes aufschließen konnte. Gegen Rennhalbzeit hatte sich eine Sechser-Gruppe heraus kristallisiert - mit vielen schon aus dem Rennen vom Samstagabend bekannten Namen: Diss, Hommel, Eckhardt, Kellner und McWilliams. Neu in dieser Gruppe war der Schleizer Thomas Walther. Beim Rennen am Samstagabend hatte er noch mit Kupplungsproblemen zu kämpfen, konnte nicht voll angreifen und gab schließlich auf. Am Sonntag mischte der Yamaha-Pilot kräftig an der Spitze mit.

Es gelang dieses Mal keinem sich vom Rest des Feldes zu lösen und so sollte die Entscheidung erst in der letzten Runde fallen. Alle Fahrer kannten aber die "Salzburg-Regel", dass der, der als Führender in die letzte Runde geht, das Rennen mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht gewinnt. "Diesen Grundsatz kannte ich natürlich und habe entsprechend gehandelt", klärte der spätere Sieger Eckhardt auf. "Ich war in Führung, bin dann aber in der Nocksteinkehre etwas weit gefahren. Die Rechnung ging auf. Sebastien Diss schlüpfte innen durch und ich konnte ihn auf der Gegengerade aus dem Windschatten heraus überholen." Sascha Hommel machte es ähnlich und lag in den letzten drei Kurven in Schlagdistanz zu Eckhardt. "Ich wollte mit mehr Speed auf die Zielgeraden raus gehen", erklärte Meisterschafts-Leader Hommel. "Ich war an Pascal dran, aber als der einen ziemlich heftigen Rutscher hatte, musste ich das Gas etwas zudrehen." Ganz reichte es für Hommel nicht. Er wurde 0,023 Sekunden hinter Eckhardt Zweiter.

Haarig war noch der Schlussspurt zwischen Jeremy McWilliams und Thomas Walther um den vierten Rang. Die beiden trennten im Ziel gerade einmal 0,004 Sekunden mit dem besseren Ausgang für den Briten. Christian Kellner büsste in den letzten beiden Runden am meisten ein und wurde noch auf den sechsten Rang durchgereicht. Georg Fröhlich, Roman Raschle, Meik Minnerop und Yves Polzer komplettierten die Top Ten.

Sascha Hommel konnte mit einem Sieg und einem zweiten Rang seinen Punktevorsprung in der Meisterschaft auf 30 Zähler gegenüber Sebastien Diss ausbauen. Letzterer hält derzeit auf Rang zwei bei 146 Zählern. Es folgen Pascal Eckhardt (127), Christian Kellner (118), Roman Raschle (86) und Thomas Walther (76).