Das Rennen der IDM auf dem Salzburgring gilt immer etwas als Großer Preis von Bayern. Zum einen liegt die Piste nicht weit von der Grenze zu Deutschland/Bayern, zum anderen ist es für viele Piloten und Teams der IDM eines der nächsten Rennen aus ihrer Heimat.

IDM Superbike - Heimspiel für BMW und KTM

Allen voran natürlich das dieses Jahr neu vertretene Team alpha Technik Van Zon BMW. Gut, das Team an sich ist nicht neu und die alpha Technik Chefs Josef Meier und Josef Hofmann zelebrieren in Salzburg seit vielen Jahren ihr Heimrennen. Aber dass man das dieses Jahr auf der Marke BMW tun kann, ist natürlich noch etwas besonderes. Geschönt wird der Auftritt noch dadurch, dass der verletzte Spanier Julian Mazuecos wieder genesen ist und das Team somit mit allen vier Piloten am Start stehen wird. Mazuecos hatte sich beim Rennen in Oschersleben den Oberarm gebrochen und wird nun neben Werner Daemen, Filip Altendorfer und Toni Wirsing wieder auf die BMW steigen.

In Salzburg ist BMW-Pilot Werner Daemen immer stark unterwegs., Foto: Toni Börner
In Salzburg ist BMW-Pilot Werner Daemen immer stark unterwegs., Foto: Toni Börner

Aber Salzburg liegt doch in Österreich, wird jetzt der ein oder andere denken, dem die Betonung bisher zu sehr auf dem bayerischen lag. Richtig. Und genau da kommt eine orangefarbene Marke mit drei Buchstaben ins Spiel - KTM. Die Mattighofener wollen sich beim Heimspiel mit ihren Piloten Stefan Nebel und Didier van Keymeulen natürlich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Dass man zwei Podest-Fahrer hat, haben die orangenen schon mehrfach bewiesen. Zuletzt holte Nebel auf dem Nürburgring zwei zweite Plätze, van Keymeulen stand beim Saisonauftakt als Dritter auf dem Podest. Auf dem Sachsenring waren beide Fahrer gesundheitlich angeschlagen, wollen aber nun "ihrer" Marke KTM den Heimerfolg schenken.

Ärgerlich ist, dass Martin Bauer nach wie vor an seinen Verletzungen zu laborieren hat. Auch bei seinem Heimrennen in Österreich wird er nicht am Start stehen. "Wir haben jetzt einmal Schleiz für das Comeback ins Auge gefasst", erklärte der amtierende Doppel-Superbike-Meister. Aber auch hinter diesem Einsatz steht noch ein Fragezeichen. "Das ist natürlich vom Heilungsprozess abhängig." Bauers Maschine wird unterdes auch auf dem Salzburgring vom Briten Chris Burns pilotiert, der zuletzt in Sachsen mit den Plätzen vier und zwei eine ordentliche Leistung zeigte. Bauer wird ihm beratend zur Seite stehen.

Martin Bauer wird bei seinem Heimrennen verletzungsbedingt erneut zuschauen müssen., Foto: Toni Börner
Martin Bauer wird bei seinem Heimrennen verletzungsbedingt erneut zuschauen müssen., Foto: Toni Börner

Die Augen werden vor allem auf Jörg Teuchert gerichtet sein. Der Ex-Weltmeister führt die Tabelle mit derzeit 72 Punkten Vorsprung auf Nebel an. Arne Tode liegt nur zwei Punkte dahinter auf Rang drei. Spätestens seit dem Rennen auf dem Nürburgring ist klar, dass Honda-Pilot Tode dem Yamaha-Fahrer Teuchert extrem gefährlich werden kann. In vier von acht Läufen stand der Glauchauer Tode bisher auf dem Podest, darunter zwei Siege. Kann er Teuchert erneut ärgern und dem Hersbrucker wichtige Punkte weg nehmen? Und was wird der Österreicher Günther Knobloch, angefeuert von seinen heimischen Fans, in Salzburg leisten können? Auftrieb hat der Voitsberger nach seinem ersten IDM Superbike-Podium vom Sachsenring auf jeden Fall.

IDM Supersport - Spannung pur

In acht gefahrenen Rennen gab es dieses Jahr bereits fünf verschiedene Sieger. Sebastien Diss, Christian Kellner, Sascha Hommel, Daniel Sutter und Sebastien LeGrelle. Die Liste aber derer, die für Siege in Frage kommen, ist noch länger. Klar zählen die hier aufgezählten fünf Piloten zu den Top-Favoriten auf das oberste Treppchen. Aber auch einen Pascal Eckhardt, Steven Michels, Joshua Elliott und Jeremy McWilliams muss man auf der Rechnung haben. Roman Raschle und Thomas Walther sind ebenfalls Piloten, die ganz knapp vor ihrem ersten Podest stehen. Gerade Walther, der in den letzten drei Rennen jeweils Vierter wurde, ist ein heißer Kandidat als Podiums-Neuling.

Schafft Thomas Walther nach drei vierten Plätzen in Folge den Sprung in die Top drei?, Foto: Toni Börner
Schafft Thomas Walther nach drei vierten Plätzen in Folge den Sprung in die Top drei?, Foto: Toni Börner

Klarer Favorit auf den Titel ist derzeit der Reichenbacher Sascha Hommel. Aber sein Punkt-Polster von 17 Zählern ist in Anbetracht der starken Konkurrenz nicht das Größte. Hinter ihm lauert Sebastien Diss, der in dieser Klasse ja auch schon zu Meisterehren kam. Christian Kellner als WM-Erfahrener Pilot verliert auf Rang drei gerade einmal 32 Zähler, Pascal Eckhardt dahinter noch zehn mehr. Aber Hommel ist optimistisch. "Ich mag den Highspeedkurs und freue mich auf gute Rennen", schreibt er auf seiner Homepage Sascha-Hommel.de.

IDM 125 - In Salzburg andere Gesetze

In Salzburg herrschen andere Gesetze als auf den sonstigen Pisten. Hier geht es, übrigens in allen Klassen, um Motorleistung, Top-Speed und Windschatten. In den letzten Jahren war es gerade bei den 125ern der Fall, dass sich ein paar "Überraschungsfahrer" zu den etablierten Top-Piloten gesellten.

Kann Daniel Kartheininger in Salzburg erneut aufs Podium fahren?, Foto: Toni Börner
Kann Daniel Kartheininger in Salzburg erneut aufs Podium fahren?, Foto: Toni Börner

Fakt aber ist, dass der Mann, der zu schlagen sein wird, weiterhin Marcel Schrötter heißt. Vier Rennen, vier Siege. Idealpunktzahl von 100, 47 Zähler Vorsprung auf den Zweitplatzierten Marvin Fritz. Aber gerade letzterer dürfte im Moment extrem Selbstbewusst ins Rennen gehen, hat er doch bei seinem ersten Wildcard-Einsatz in Assen am letzten Wochenende gleich zwei WM-Punkte mit nach Hause nehmen dürfen. Beim Sachsenring-GP sind die beiden Meisterschaftsführenden auch wieder dabei.

Der Salzburgring ist auch immer ein gutes Pflaster für das Freudenberg Racing Team. Letztes Jahr stand Daniel Kartheininger als Dritter auf dem Podium, 2006 gewann der mittlerweile WM-erfahrene Schweizer Dominique Aegerter für die Nachwuchsschmiede von Teamchef Michael Freudenberg. Und mit Kartheininger und Toni Finsterbusch hat er auf jeden Fall wieder zwei heiße Eisen im Feuer.

Aber auch bei den 125ern gibt es viele Podest-Anwärter. Karel Pesek, Jakub Jantulik, Jan Bühn, Luca Grünwald und viele weitere.