Sascha, du hattest in deiner Karriere schon viele Ups und Downs. Derzeit hat man den Eindruck als wärest du besser drauf als jemals zuvor. Nicht nur auf der Rennstrecke. Du bist lockerer geworden. Wie geht es dir momentan?
Sehr gut. Ich denk zurzeit könnte es nicht besser laufen für mich und mein Team. Aber auch sonst läuft alles gut. Aktuell mache ich mein Fachabitur und werde damit nächstes Jahr fertig. Aber auch das läuft momentan sehr schön.

Sascha Hommel konnte letzte Woche schon auf dem Sachsenring testen., Foto: Toni Börner
Sascha Hommel konnte letzte Woche schon auf dem Sachsenring testen., Foto: Toni Börner

Du sitzt jetzt auf einem Motorrad, welches im Endeffekt vom groben Prinzip her ja eine neue WM-Klasse wird ab dem nächsten Jahr. Liebäugelst du mit der Moto2?
Nein. Weil da ganz einfach erstens die Kontakte fehlen und zweitens, wenn man da bei jemand anderem fährt, fehlt ein großes finanzielles Paket. Aber wir haben auch so noch keinen großen Plan gemacht, wie es weiter geht. Wir wollen jetzt erst einmal dieses Jahr zu Ende bringen und dann kucken, was sich irgendwo ergibt.

Was könntest du dir aber vorstellen für die Zukunft? Würdest du gern wieder in den Grand Prix Sport zurückgehen wollen?
Sicherlich wäre das saugeil. Das ist immer das Größte, wenn man in der Weltmeisterschaft fahren kann. Aber auf jeden Fall nicht mehr so wie damals, dass man sagt: 'Ich bin mal dabei gewesen'. Wenn dann muss das schon alles so sein, dass es einen Sinn hat. Weil einmal haben wir das schon probiert und da hatte es, was wir vorher nicht wissen konnten, nicht so viel Sinn. Und daher wird und soll jetzt auch nichts auf Biegen und Brechen passieren.

Volle Konzentration vor dem Start., Foto: IDM/Schneider
Volle Konzentration vor dem Start., Foto: IDM/Schneider

Kommen wir mal zu diesem Jahr. Du warst auf dem Nürburgring fast erschreckend dominant. Wen siehst du jetzt noch, der dir dieses Jahr noch gefährlich werden kann? Oder erwartest du, dass es bei deinem Heimrennen auf dem Sachsenring ähnlich läuft wie auf dem Nürburgring?
Ich erwarte erst einmal gar nichts. Ich erwarte maximal, dass es ein Wochenende wird, wo wir viel Spaß haben, weil viele Leute da sind. Viele Sponsoren, viele Freunde und Leute, die auf mich schauen. Deswegen muss ich versuchen, das alles so locker wie möglich zu sehen. Was natürlich nicht so einfach ist, wenn so viele Leute da sind und teilweise eben extra wegen mir. Aber ich werde sehen, dass wir das so gut wie möglich hinbekommen. Mit dem Team werden wir ganz normal arbeiten wie immer und dann kucken, wo wir stehen. Das kann ich Dir auch erst frühestens nach dem Zeittraining sagen, was die anderen so zeigen. Dann kommt noch das Rennen, was auf dieser Strecke hier vor allem ein Reifenpoker werden wird. Der Asphalt hier ist sehr aggressiv zu den Reifen und da kann schnell mal was kaputt gehen. Manchmal hält er aber doch. Keiner weiß, warum. So war es zumindest letztes Jahr. Deswegen kann man das jetzt hier auf keinster Weise einschätzen. Also ich denke wir haben ein gutes Paket und werden wie an jedes andere Wochenende auch herangehen und dann überall sehen, dass wir unser Paket auf die jeweilige Strecke anpassen können.

Im Supersport-Fahrerlager wurde in letzter Zeit häufig das Phänomen thematisiert, dass sich der Reifen bei der Fahrt und vor allem beim Herausbeschleunigen auf der Felge dreht. Ist das bei dir auch so?
In der Superbike ist das Problem ja schon länger bekannt. Aber wie das jetzt bei uns ist, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht so genau. Wir haben jetzt damit nicht das extreme Problem. Meine Dunlop-Reifen funktionieren perfekt. Die Zusammenarbeit mit den Jungs war letztes Jahr schon geil und das ist immer noch so.