Arne Tode hatte im bisherigen Saisonverlauf schon hin und wieder Akzente gesetzt. Au dem Nürburgring war die Zeit endlich reif für seinen ersten Sieg in dieser Klasse. Jörg Teuchert musste sich mit dem dritten Rang hinter Stefan Nebel begnügen.

Es hatte den Anschein, als wollten die IDM Superbiker nach dem Vorbild von Jorge Lorenzo in der otoGP handeln. Auf dem Nürburgring musste das Rennen abgebrochen werden, ehe es überhaupt einen Start gab. Ende der Hatzenbach auf der Zufahrt zur NGK-Schikane stürzten Lorenz Sennhauser und Marc Wildisen aus bisher ungeklärter Ursache in der Aufwärmrunde. Auch Philipp Hafeneger war mit in diesen Crash involviert, konnte aber mit einem Platten die Box ansteuern und war dann beim Start mit neuer Felge und Bereifung wieder mit von der Partie. Allerdings gab der Suzuki-Pilot schon nach wenigen Kurven auf, da sein Motorrad wohl doch ärger in Mitleidenschaft gezogen worden war, als vorher erkennbar. Wenig später kam die Auflösung, dass an Hafenegers Maschine das Schaltgestänge gebrochen war.

Für Pole-Setter Werner Daemen war das Rennen ebenfalls vor dem Start zu Ende. Seine BMW machte in der zweiten Aufwärmrunde mucken und der Belgier stellte die weiß-blaue Maschine wütend an die Leitplanken.

Vorne sollte es wieder interessant und spannend werden. Die beiden KTMs von Stefan Nebel und Didier van Keymeulen kamen am besten weg. Honda-Pilot Kai-Borre Andersen drängte sich aber schon zu Beginn zwischen die Orangenen und hielt dort mit, führt sogar teilweise. Aber von einem Führenden zu sprechen ist sehr schwierig, da neben den drei genannten Piloten auch Arne Tode, Jörg Teuchert und Gabor Rizmayer ein Wörtchen um den Sieg mitreden wollten.

Stefan Nebel wollte die Flucht nach vorn antreten. Aber Jörg Teuchert witterte diesen Braten und gab seiner Yamaha die Sporen. Nebel war bereits eine Sekunde weg gefahren, als sich der Meisterschaftsleader Teuchert durch das Feld pflügte und die Verfolgung antrat. Genau zur Rennmitte, nach der zehnten Runde, lag er nur noch 0,043 hinter dem Führend.

Eine Attacke Teucherts blieb aber zunächst aus. Der Hersbrucker klemmte sich an das Hinterrad der KTM und studierte Nebels Linien. Bei seiner Aufholjagd nach vorn hatte Teuchert ein "Mitbringsel" im Schlepptau. Arne Tode ließ sich einfach nicht abschütteln und blieb am Hinterrad des Ex-Weltmeisters.

Sieben Runden vor Schluss ging Teuchert in Front, eine Runde später war er wieder Dritter. Will heißen: Man schenkte sich an der Spitze absolut nichts. Diese Zweikämpfe zogen sich bis zum Rennende hin. Drei Runden vor Schluss sollte auch der Glauchauer Honda-Mann Arne Tode einmal Führungsarbeit übernehmen. Und: Teuchert und Nebel hatten ihm nichts mehr entgegenzusetzen. Tode brach damit die Siegesserie Teucherts und freute sich über seinen ersten Superbike-Sieg in der IDM.

Harte, aber faire Kämpfe gab es auch um den vierten Platz. Hier gaben es sich Gabor Rizmayer und Kai-Borre Andersen so richtig, als sie den Anschluss zur Spitzengruppe verloren hatten. Andersen zeigte einmal mehr Nerven und stürzte. Auch der Kampf um Rang neun war mehr als spannend. Rene Mähr auf Suzuki sowie die Ducati-Markenkollegen Günther Knobloch und Kari Vehniäinen fighteten dies aus. Mähr konnte sich dann aber doch lösen und überließ Vehniäinen und Knobloch den Kampf um den zehnten Rang. Knobloch zog den Kürzeren.