Lange hatte es gedauert ehe aus den Gerüchten um den IDM-Einstieg der Marke BMW Wahrheit wurde. Verhältnismäßig lang. Erschwerend kam hinzu, dass die BMW-IDM-Mannschaft erst Ostern das erste Mal testen konnte. Umso größer war die Freude, dass der Spitzenpilot Werner Daemen gleich beim ersten Rennen am letzten Wochenende auf das Podest der IDM Superbike fahren konnte. Im Vormittagsrennen wurde der Belgier Zweiter.

Teamchef Josef "Sepp" Meier, der gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Josef "Sepp" Hofmann die Firma "alpha Racing" betreibt und auch die Geschicke des Superbike WM-Teams von BMW lenkt, war überrascht. "Wir haben das IDM-Projekt relativ spät gestartet", erklärte Meier. "In der Richtung haben wir wirklich noch viel zu tun. Aber vom ersten Wochenende und dem Podest von Werner bin ich angenehm überrascht."

Der Held der Mannschaft, Werner Daemen, sah das nicht anders. Gerade weil er in der Saisonvorbereitung nicht gerade mit Glück überhäuft wurde. "Für mich ist das alles ganz unglaublich", meinte der strahlende Zweite nach dem ersten Lauf der Saison. "Ich habe mir im September meine Hand gebrochen, im Februar meinen Unterschenkel. Letzte Woche habe ich am Lausitzring das erste Mal getestet. Wir sind da von Tag zu Tag immer besser geworden. Das Team hat prima gearbeitet. Mit einer unglaublichen Motivation. Aber das Ergebnis habe ich nicht erwartet. Danke BMW."

Auf seinen Unterschenkelbruch vom Frühjahr ging der sympathische Belgier noch genauer ein. "Vor sieben Wochen bin ich in Spanien gestürzt", kramte Daemen im Gedächtnis. "Der Doktor hat mir damals gesagt, ich könne sechs Monate nicht mehr fahren. Und jetzt stehe ich schon acht Wochen später auf dem zweiten Platz. Wirklich unglaublich."

Das Alpha Technik van Zon BMW-Team reiste mit vier Piloten in die Lausitz. Eine beachtliche Fahrerbesetzung, wenn man bedenkt, wie lange die offizielle Verkündung des Einstiegs in diese Serie zu Beginn des Jahres auf sich warten ließ. Mit Werner Daemen (Belgien) und Julian Mazuecos (Spanier) besetzen zwei internationale Top-Piloten die "erste" Mannschaft. Filip Altendorfer und Toni Wirsing sind das Nachwuchsteam.

Werner Daemen auf seiner BMW, Foto: IDM
Werner Daemen auf seiner BMW, Foto: IDM

"Im Prinzip waren erst zwei Fahrer angedacht", schildert Teamchef Meier weiter. "Julian Mazuecos haben wir in der WM schon teilweise als Testfahrer gehabt und Werner Daemen fuhr schon früher in unserem Team. Filip Altendorfer haben wir schon länger begleitet und unterstützt. Auch zum Beispiel letztes Jahr, als er noch im Yamaha R6-Cup fuhr."

"Dass wir mit vier Fahrern antreten, war eine lange Geschichte. Rolf Uhlig und Toni Wirsing haben uns angesprochen. Wir haben dann lange diskutiert und uns entschlossen dann doch noch ein Junior-Team zu machen. Dadurch ist der Toni bei uns mit aufgenommen worden."