Beim Saisonauftakt der IDM Superbike holte der Österreicher Martin Bauer einen lupenreinen Doppelsieg. Der Pilot vom Motorex KTM Superbike Team gewann jeweils vom vierten Startplatz aus und durfte sich am Ende des Wochenendes über die Maximalpunktzahl freuen. In beiden Läufen war es der Berliner Dario Giuseppetti, der die einzige Ducati 1098R des Feldes als Zweiter auf das Podest stellte. Die dritten Ränge gingen an Stefan Nebel (KTM) und Karl Muggeridge (Honda).

Sowohl das Rennen am Vormittag als auch das am Nachmittag entwickelte sich ähnlich. In beiden Läufen waren es KTMRC8 R-Pilot Bauer und Ducati 1098R-Fahrer Giuseppetti, die den Takt angaben. Bis zur Halbzeit beider Läufe war aber nicht klar, ob die Sieger nicht doch anders heißen würden. Im ersten Rennen kämpften ganze neun Fahrer um die Spitze. Neben den beiden schon genannten Piloten mischten sich Muggeridge, Nebel, Damian Cudlin, Michael Ranseder, Matej Smrz, Jörg Teuchert und Barry Veneman ein. Im letzten Renndrittel konnten dann aber Yamaha-Pilot Teuchert und Ranseder auf der BMW das Tempo nicht mehr mitgehen. Da waren Bauer und Giuseppetti an der Spitze schon enteilt und der Kampf um Rang drei wurde unter fünf Piloten ausgefochten.

Gleiches Spiel in Lauf 2

Bauer erwischte erneut den besten Start, Giuseppetti reihte sich als Dritter hinter Cudlin ein. "Den konnte ich aber ziemlich schnell wieder überholen", sagte der Ducati-Pilot, der Bauer in diesem Lauf stärker unter Druck setzen konnte. "Doch egal was ich auch versuchte, Martin konnte immer noch einen Zacken zulegen und hier und da noch eine Zehntel schneller fahren."

Am Ende musste er sich um knappe zwei Sekunden geschlagen geben. Doch dazu gab es noch lobende Worte von Sieger Bauer: "Es macht unheimlich viel Spaß mit Dario zu fahren, wir lassen uns gegenseitig immer genügend Platz, wenn einer schneller ist beim Reinfahren, dann hat der einfach Vorrang. Es macht da keinen Sinn mit dem Ellenbogen zu fahren, auch wenn der ein oder andere das ganz gern einmal macht. Es gibt kaum jemanden gegen den ich lieber Rad an Rad fahre, als mit dem Dario oder mit dem Stefan. Unser Sport ist gefährlich genug und es passiert genug und da braucht man sich nicht noch gegenseitig vom Motorrad fahren. Am Ende wird der Schnellere sowieso vorn sein. An diesem Wochenende war das zum Glück ich, aber das kann sich schnell wieder ändern." Ob und wann sich das ändert, ließ Bauer offen. Doch für den Rest des Jahres hatte er einen klaren Wunsch: "Ich hoffe dass wir die Saison mit so einem Wetter weiter fahren."

Rang drei im zweiten Rennen war neuerlich hart umkämpft. Der Australier Muggeridge, der Tscheche Smrz, der Österreicher Ranseder und Nebel waren es, die bis auf die letzten Meter eine Chance auf den dritten Platz hatten. Der zunächst vorn mitfahrende Australier Cudlin konnte diese Pace nicht halten und fiel bis auf Platz acht zurück.

Kämpfer des Wochenendes

Den Titel für den Kämpfer des Wochenendes verdiente sich der Australier Muggeridge. Er war am Samstag im zweiten Qualifikationstraining bei hoher Geschwindigkeit aus dem Sattel seiner Honda CBR1000RR geflogen und hatte sich dabei die linke Schulter ausgerenkt. Er selbst renkte diese mit Hilfe eines Streckenpostens an Ort und Stelle wieder ein. Außerdem war der letztjährige IDM Superbike-Champion heftig mit dem Kopf aufgeschlagen. Daher war er nach den Plätzen vier und drei mehr als zufrieden. "Gar nicht mal so schlecht gelaufen für einen alten Kerl wie mich", scherzte er. "Heute früh ging es mir nicht so gut, aber es wurde besser. Am Ende bin ich sehr froh, dass ich noch hier bin."