Der legendäre Nürburgring in der Eifel war bei der dritten Saisonstation der IDM am Sonntag (30. Mai 2010) vor 14.700 Zuschauern in der Klasse IDM Superbike fest in der Hand des Australiers Karl Muggeridge. Der 36-Jährige bescherte der Marke Honda auf der CBR1000RR Fireblade, nach dem EuroSpeedway Lausitz, den zweiten Doppelsieg des Jahres. Die weiteren Podestplätze gingen im ersten Lauf am Mittag an Werner Daemen aus Belgien und Stefan Nebel auf der KTM RC8R. Daemen war es im zweiten Lauf auch, der sich auf der BMW S1000RR erneut den zweiten Platz sichern konnte, dieses Mal vor seinem Teamkollegen aus den Niederlanden, Barry Veneman.

Abbruch in Lauf 1 wegen einsetzenden Regens

Vorne war die Sache schnell klar. Muggeridge stürmte auf und davon - der Nürburgring gehört auch zu einer der wenigen Strecken im IDM-Kalender, die der Supersport-Weltmeister von 2004 kennt. Von Startplatz zwei aus ließ er wenig anbrennen. Zwar spürte er bis zum Schluss den Atem von BMW-As Werner Daemen im Nacken, doch musste dessen finale Attacke ausbleiben. Das Rennen wurde abgebrochen, da kurz vor Schluss Regen einsetzte.

Schön zu sehen war, dass sich die Führenden einig waren. "Ich habe mich umgedreht und dem Werner zugenickt und er nickte zurück", erklärte Sieger Muggeridge, nachdem er und Daemen auf der Start-Ziel-Geraden durch Heben der Hände einen Abbruch gefordert hatten. Aufgrund der geografischen Lage des Nürburgrings war es der Fall, dass es im unteren Streckenbereich (Hatzenbachbogen) bereits regnete und in der Boxengasse noch nicht. Die Rennleitung handelte entsprechend schnell und brach ab.

Stefan Nebel, der schließlich Rang drei nach Hause fuhr, hatte bis zur neunten Runde auf dem vierten Platz rangiert. Dann stürzte der amtierende Meister und Yamaha-Pilot Jörg Teuchert und verabschiedete sich aus dem Kampf um den Sieg. In den hatte Nebel sich nie einmischen können. "Ich muss im zweiten Lauf einfach besser starten, denn speziell hier auf dem Nürburgring will ich immer ordentliche Ergebnisse einfahren", gab der Mann aus Velbert schließlich zu Protokoll. Sein Teamkollege Martin Bauer wurde Vierter.

Abbruch auch in Lauf 2

Auch der zweite Lauf der IDM Superbike musste abgebrochen werden. Gleich in der ersten Kurve kam es zu einer Massenkarambolage, in die unter anderen Teuchert, Marc Wildisen, Dario Giuseppetti, Jakub Smrz und Barry Veneman verwickelt waren. Lediglich Smrz und Wildisen verzichteten anschließend auf eine Teilnahme an Lauf zwei, Teuchert ließ ein zweites Motorrad abnehmen.

Der Rennverlauf nach dem Re-Start entwickelte sich etwas undramatischer. Muggeridge kam mit 1,4 Sekunden Vorsprung aus der ersten Runde zurück und verwaltete die Lücke hinter sich über die komplette 21-Runden-Distanz. Daemen allerdings war schlecht gestartet und kam nur als 13. aus der ersten Runde zurück. Ab Halbzeit kämpfte er hart mit KTM-As Bauer und mit seinem BMW-Teamkollegen Veneman um Rang zwei. Letzterer holte sich den dritten Platz, Bauer musste in den letzten Umläufen rapide abreißen lassen. Teuchert kam mit seinem zweiten Motorrad nicht über Rang fünf hinaus, konnte sich in der letzten Runde aber den besten Suzuki-Piloten, Roman Stamm aus der Schweiz, noch vom Hals halten.

In der Gesamtwertung konnte Muggeridge seinen Vorsprung in der Eifel klar ausbauen. Er reist mit 123 Punkten im Gepäck zum nächsten Saisonrennen der IDM auf dem Sachsenring (18. - 20. Juni). Bauer ist mit 36 Zählern Rückstand der ärgste Verfolger. Einen großen Schritt nach vorn hat Veneman gemacht. Er hält bei 81 Punkten nur sechs Zähler hinter Bauer. Der amtierende Meister Teuchert, Daemen und Nebel folgen auf den Gesamträngen vier bis sechs.