Der Waldkraiburger Luca Grünwald (Seel 125) war der überlegene Pilot in der Klasse IDM 125 am Wochenende (28. bis 30. Mai) vor 14.700 Zuschauern auf dem Nürburgring. Der 15-jährige Pilot vom Freudenberg Racing Team holte sich am Samstag die Pole Position und gewann anschließend auch beide Rennen der Achtelliterklasse in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM). Damit hat Grünwald vier der bisherigen fünf Saisonrennen gewonnen und führt in der Meisterschaft klar. Der zweite Rang im aufregenden Samstagsrennen ging an den Schweizer Damien Raemy (KTM) vor seinem Landsmann Patrick Meile (Aprilia). Am Sonntag standen der Schweizer Giulian Pedone (Aprilia/2.) und der 14-jährige Philipp Öttl (KTM/3.) aus Ainring mit Grünwald auf dem Podest.

Training

Luca Grünwald knallte beim Zeittraining bereits am Samstagvormittag eine 1:33,793 min-Runde auf den Asphalt, der die anderen Piloten nichts entgegen zu setzen hatten. Mit dieser Zeit war Luca sogar rund 1 Zehntelsekunde schneller als Polesetter Marcel Schrötter im Vorjahr. Matthew Scholtz aus Südafrika schaffte die zweitbeste Zeit. Die Überraschung des Vormittags war der 14-jährige Philipp Öttl auf Rang drei.

Rennen 1

Beim Samstagsrennen hatten sich zunächst Marvin Fritz (Honda) und Toni Finsterbusch (KTM) vom Feld abgesetzt, Luca Grünwald nahm die Verfolgung auf. Der als Meisterschaftsführender in der Eifel angereiste Mathew Scholtz aus Südafrika stürzte bereits in der der ersten Runde. Fritz konnte das Tempo von Finsterbusch nicht mitgehen, der Runde für Runde eine Sekunde Vorsprung gewann. Doch das ging nur bis zur achten Runde gut, dann stürzte Finsterbusch in der NGK-Schikane heftig und blieb benommen liegen. Das Rennen wurde abgebrochen. Beim Restart blieb der Startplatz von Toni Finsterbusch zunächst leer, dann tauchte er plötzlich auf und wollte das Rennen aus der Boxengasse aufnehmen. Leider ein Irrtum, denn das Reglement erlaubt das nicht, wenn das Motorrad nach dem Sturz nicht rechtzeitig wieder in der Boxengasse ankommt. Leider ein bitteres Aus für Toni Finsterbusch.

Auch Youngster Philipp Öttl hatte Pech. An seiner KTM riss unmittelbar vor dem Start der Gasbaudenzug, das Team wurde nicht rechtzeitig fertig. So musste der 14-Jährige vom letzten Startplatz ins Rennen gehen. Nach einem Sturz von Marvin Fritz in der ersten Runde nach dem Re-Start des Rennens war der Weg für Luca Grünwald frei. Der Freudenberg-Pilot gewann vor dem Schweizer Damien Raemy und dessen Landsmann Patrick Meile. Youngster Peter Öttl fuhr ein starkes Rennen - er schaffte es trotz des letzten Startplatzes beim Re-Start noch bis auf Rang fünf.

Rennen 2

Luca Grünwald startete beim Sonntagsrennen wie die Feuerwehr und setzte sich bereits in der ersten Runde deutlich vom Rest des Feldes ab, in der dritten Runde betrug der Vorsprung schon über sieben Sekunden. Hinter Grünwald fuhr eine Dreiergruppe, aus der aber der Schwede Alexander Kristiansson schnell zurück fiel - er hatte sich verpokert und auf Regenreifen gesetzt. Doch die Strecke war zu Beginn des Rennes am Abtrocknen. So blieben Youngster Philipp Öttl und der Schweizer Giulian Pedone in der Verfolgung allein. Beide unterboten sich gegenseitig zwischen Runde sechs und neun mit den schnellsten Rundenzeiten. Eine 1:36,655 min. war Ende die schnellste Rennrunde - gefahren von Giulian Pedone.

Das alles spielte für Grünwald keine Rolle mehr, er hatte seinen Vorsprung zwischenzeitlich auf fast neun Sekunden ausgebaut. Dann aber setzten erste Regentropfen ein, Grünwald nahm das Tempo zurück. Kurz danach wurde das Rennen bei stärker werdendem Regen abgebrochen. Grünwald holte seinen vierten Saisonsieg im fünften Rennen. Rang zwei ging mit rund 4,5 Sekunden Rückstand an den Schweizer Giulian Pedone vor Philipp Öttl. Für beide war es die jeweils erste IDM-Podestplatzierung. Auf den Plätzen vier bis sechs folgten Vortages-Pechvogel Toni Finsterbusch, der Schweizer Damien Raemy und Marvin Fritz.

In der Meisterschaft hat Luca Grünwald jetzt 111 Punkte auf seinem Konto, der Südafrikaner Mathew Scholtz folgt mit 73 Zählern deutlich dahinter. Dritter ist derzeit Toni Finsterbusch (65).