Der Lamborghini Gallardo GT3 FLII hat eindrucksvoll seine Muskeln spielen lassen. Peter Kox und Stefan Rosina gewannen mit dem brandneuen Kampfstier des Reiter-Engineering-Teams das Meisterschafstrennen der FIA-GT-Serie in Belgien in spektakulärer Art und Weise. Gerade einmal 0,4 Sekunden lagen auf der Linie zwischen den Ersten und den Zweitplatzierten Stéphane Ortelli und Laurens Vanthoor aus dem WRT-Lager. Bronze holten indes die Nogaro-Sieger Edward Sandström und Frank Stippler (ebenfalls WRT-Audi).

Die erste Hürde zum Erfolg hatte Kox gleich am Start genommen. Er schob sich umgehend an Pole-Mann Ortelli vorbei; danach legte der Niederländer los wie die Feuerwehr und verschwand in der Ferne des Circuit Zolder. Erst nach den Boxenstopps, als Rosina hinter dem Lenkrad des Lamborghini-Boliden saß, wurde es noch einmal so richtig spannend. Der Slowake konnte das überaus hohe Tempo seines Kollegen nicht gehen und musste zusehen, wie hinter ihm Verfolger Vanthoor näher und näher kam. Er verspielte einen Vorsprung von sage und schreibe sechs Sekunden.

Vanthoor setze in den letzten Minuten vor Ablauf der Uhr noch einmal alles daran, Rosina zu schnappen. Da dieser jedoch besonders cool und fehlerfrei blieb, sollte sich die Reihenfolge nicht mehr verändern. Für Reiter Engineering stellt der Zolder-Triumph einen optimalen Einstand in die neue FIA-GT-Saison dar. Doch auch Vanthoor und Ortelli können nun hochzufrieden sein: Zum nächsten Rennwochenende der Serie im niederländischen Zandvoort (6. bis 7. Juli) werden sie als Tabellenführer reisen.

Abermals ein Ford im Mittelpunkt

Ganz und gar nicht zufrieden sein wird Sébastien Loeb. Der Franzose wurde gleich nach dem Fallen der grünen Flagge in einen Zusammenstoß verwickelt. Als Folge dessen ergab sich ein Plattfuß an dem blau-weißen McLaren, weshalb ein zusätzlicher Reifenwechsel nötig wurde. Schlussendlich rangierten Loeb und Partner Álvaro Parente nur an Position 13. Das viel beobachtete Duo verlässt Zolder ergo ohne neue Meisterschaftspunkte. Ihre Stallgefährten Mike Parisy und Andreas Zuber hingegen fuhren neuerlich unauffällig, aber gut: Rang vier.

Die besten Fünf komplettierten Niki Mayr-Melnhof und René Rast (WRT-Audi), gefolgt von Anthony Kumpen und Enzo Ide (Phoenix-Audi) auf Platz sechs. Für eine kleine Schrecksekunde sorgte indes Rodrive-Schützling Matheus Stumpf. Als dieser den Ford GT von seinem Kumpanen Claudio Ricci übernommen hatte, war sein Arbeitstag auch schon beendet. Auf dem Weg aus der Boxengasse heraus verlor der Wagen ein Rad, das anschließend über die Bahn rollte. Letzten Endes blieb dies aber folgenlos. Unter dem Strich verlief das Rennen ohne größere Zwischenfälle.