Aktuell ist für mich wirklich viel zu tun. Neben der GP2 geht jetzt auch die Saison der Superleague Formula los und dort starte ich für den Al Ain Abu Dhabi Fußballclub. Für alle, die das Konzept der Superleague Formula nicht kennen: dort treten Rennteams unter den Farben eines Fußballclubs an; ich fahre für Al Ain, Borussia Dortmund, der AC Milan, der AS Roma und der FC Liverpool sind auch dabei. Ich finde das Konzept sehr interessant und denke, dass es bei den Fans Erfolg haben könnte, immerhin haben die Fußballvereine nicht nur eine Hand voll Anhänger.

Wegen der Superleague Formula bin ich jetzt auch schon in Donington, da dort am Wochenende die Saison losgeht. Das Auto werde ich hier auch das erste Mal fahren, aber es soll ja recht ordentlich was hermachen, was ich so gehört habe. Ich bin gespannt. Der Saisonverlauf der Superleague ist auch gut für mich, denn nach dem Auftakt jetzt, kann ich die GP2 einmal ruhig zu Ende fahren, bevor es dann für Al Ain weitergeht.

In der GP2 selbst hat mich das Pech leider nicht ganz verlassen. In Budapest ist das erste Rennen ja gut gelaufen, war ich dort doch auf Platz zwei. Im zweiten Rennen ist mir dann das Differential kaputt gegangen, was natürlich nicht geholfen hat. In Valencia hab ich im Qualifying Verkehr gehabt und im Endeffekt nur eine freie Runde fahren können. Da war ich dann unter Anführungszeichen nicht so schlechter Fünfter - da ich nur eine freie Runde hatte, war ich damit schon zufrieden.

Zuber auf dem neuen Stadtkurs in Valencia., Foto: Moy/Sutton
Zuber auf dem neuen Stadtkurs in Valencia., Foto: Moy/Sutton

Im Rennen haben wir dann mit dem Setup etwas probiert, da Valencia eher ein Stopp-and-Go-Kurs ist. Das hat sich aber nicht ausgezahlt, da ich sehr viel Übersteuern hatte. Das Setup von meinem Teamkollegen hat da viel besser funktioniert, das hätte ich auch nehmen sollen. Denn durch das Übersteuern habe ich dann den ersten Fehler in dieser Saison gemacht und mich selbst hinausgedreht. Wie jeder weiß, bei einem engen Stadtkurs ist man bei einem Fehler sofort in der Leitplanke. Genau dort war ich auch und das Auto war leider kaputt.

Deswegen musste ich von Platz 18 ins zweite Rennen starten und ich hatte dort einen sehr guten Start. Herck hat mir in der schnellen Kurve aber die Tür zugeschlagen und es hat gekracht. Wenn die langsameren Autos vor einem starten, dann ist das immer heikel. Da wäre es notwendig, dass die Burschen ein bisschen mehr in den Spiegel schauen, denn das macht einem ja nicht nur das Rennen kaputt, sondern es ist auch gefährlich.

Auch wenn es mir nicht so gut ergangen ist, muss ich sagen, Valencia war eine tolle Veranstaltung. Die Strecke ist echt schön geworden, die Atmosphäre war gut und da hat alles gepasst. Auch die Sicherheit war gewährleistet, also gibt es von Fahrerseite gar nichts zu kritisieren. Die Strecke habe ich ja schon ein wenig gekannt, da ich in der spanischen Formel 3 ein paar Wochen davor das Training mitgefahren bin. Das hat allerdings nur bedingt geholfen, denn es ist ein großer Unterschied, ob man in einem Formel 3 oder einem GP2 sitzt. Der Kurs ist nicht so schwer, was man auch daran gesehen hat, dass die Qualifying-Zeiten recht eng beisammen waren. Nach einer halben Stunde Training ist man da eigentlich schon drinnen.

Da mir Fortuna in Valencia aber nicht geholfen hat, ist es in der Meisterschaft natürlich nicht leichter geworden. Deswegen gibt es für mich in den kommenden Rennen ohnehin nur mehr eines: vollen Angriff. In Spa und Monza werde ich noch einmal alles geben, denn die Saison würde ich doch gerne mit starken Ergebnissen ausklingen lassen. Der Speed stimmt ja, jetzt hätte ich auch gerne das Glück auf meiner Seite.

Ich weiß, dass es in dieser Phase der Saison auch interessant ist, wie es bei mir denn nach Saisonende so weitergeht. Wie erwähnt, werde ich nach der GP2-Saison die Superleague mitfahren und nächstes Jahr könnte es gut sein, dass ich noch ein Jahr GP2 fahre. Ich habe da ein paar sehr gute Angebote von ein paar sehr guten Teams erhalten, die ich normalerweise nicht ausschlagen kann. Und dann werden wir einfach weiterschauen. In Richtung Formel 1 wird ja sowieso ständig gearbeitet.