Die letzten Runden habe er kaum noch fahren, ihm schmerze die Schulter, er brauche bis zum zweiten Rennen dringend eine Massage: So lautete bei aller Freude über Platz acht nach dem ersten GP2-Rennen in Budapest Andy Souceks Fazit. Bei brütender Hitze hatte sich Soucek von Startplatz 13 auf Position acht vorgekämpft - und dabei ein ähnliches Auf und Ab erlebt wie Sebastien Buemi. Der Schweizer verbesserte sich heute von Rang elf auf Platz sieben. Morgen steht den beiden Rivalen ein Startduell in der ersten Reihe hervor.

"Heute bin ich ganz zufrieden. Es ist viel besser gelaufen als gestern, und am Ende war ich schneller als Mike Conway. Natürlich ist es hier schwer zu überholen, aber ich will nicht klagen", berichtet Buemi im Gespräch mit motorsport-magazin.com von einer überzeugenden Aufholjagd. "Es war sicher das schwierigste Rennen im Jahr, aber ich hatte keine Probleme mit der Hitze." Bereits am Start hatte sich der Arden-Pilot in Hochform präsentiert - traf dann jedoch eine falsche Wahl.

So entschied sich Buemi beim Start von Position elf aus für eine ungünstige Linie in Kurve 1: "Ich habe einen guten Start erwischt und einen Gegner überholt, aber dann habe ich es in der ersten Kurve außen versucht. Dadurch habe ich wieder Plätze verloren. Dann war ich auf P12, anschließend habe ich auch durch die Boxenstopps wieder ein paar Leute überholt." Auch Andy Soucek hatte sich am Ende hinter Sebastien Buemi anstellen müssen - und eine ähnliche Startphase zu verzeichnen:

Andy Soucek freut sich auf die morgige Pole, Foto: Bumstead/Sutton
Andy Soucek freut sich auf die morgige Pole, Foto: Bumstead/Sutton

"Ich hatte einen guten Start, hatte schon Buemi und Yamamoto überholt, dann jedoch, als Grosjean ein Problem hatte, musste ich in Runde zwei Grosjean über die Außenlinie ausweichen. Ich kam in den Dreck - und dadurch sind drei oder vier Fahrer vorbeigekommen", sagte der spätere Achtplatzierte im Gespräch mit uns. Auch für den Austro-Spanier machte sich das inoffizielle Überholverbot in Budapest bemerkbar: "Es war schwer, denn physisch ist diese Strecke sehr schwierig. Wir waren sehr konstant im Rennen, doch ich hing das ganze Rennen hinter Buemi."

Nachdem sich Buemi und Soucek schon heute mehrere Male auf der Strecke begegnet waren, starten sie morgen beim zweiten Rennen Seite an Seite aus Reihe eins. "Morgen will ich das Rennen gewinnen; ich werde versuchen, Soucek zu überholen", verrät Buemi von Startplatz zwei aus eine klare Zielsetzung. Der SuperNova-Pilot selbst sieht Buemi nicht als Gefahr - und schaut lieber noch weiter in die Rückspiegel: "Wenn kein Pantano hinter mir hervorkommt, kann ich vielleicht die Pole ausnutzen. Maldonado ist das Risiko - aber wenn er zu schnell herankommt, soll er eben an mir vorbei und das Rennen gewinnen..."