Vor weniger als einem Jahr kämpften Sébastien Buemi und Romain Grosjean in Hockenheim noch um den Titel in der Formel 3, heute trafen sich die beiden Eidgenossen an gleicher Stätte wieder und kämpften um die beste Ausgangsposition für den elften Lauf der GP2 Serie. Für Grosjean reichte es für den zweiten Rang, doch sein Schweizer Kollege wird ihn von Startplatz vier aus fest im Blick behalten.

"Meine Streckenkenntniss konnte mir heute helfen, das hat man auch schon in Magny-Cours und Silverstone gesehen", erläuterte Romain Grosjean nach dem gelungenen Zeittraining gegenüber motorsport-magazin.com. Auch wenn er im Vergleich zum letzten Mal etliche Pferdestärken mehr im Rücken hatte, kam der ART-Pilot auf Anhieb gut zurecht. "Ein Formel 3 ist fast schwerer zu fahren, weil man sich in ihm absolut keinen Fehler erlauben darf. Der GP2-Bolide verhält sich ganz anders, ist aber auf keinen Fall einfacher."

Buemi durfte sich am Nachmittag über ein gelungenes Zeittraining freuen. Doch so ganz sicher will sich der Schweizer noch nicht sein: "Ich hoffe, dass ich nicht wie in Magny-Cours eine Strafe bekomme. Es ist gutes Gefühl, einen Schritt nach vorne gemacht zu haben. Zuvor waren wir im Qualifying sehr schlecht." Für das Rennen ist er Arden-Pilot zuversichtlich, schließlich war man dort immer gut dabei. "Ich weiß nicht, ob es regnen wird, auf jeden Fall sind alle sind eng zusammen. Wir sind im Rennen immer besser als im Qualifying, das macht mich zuversichtlich."

Soucek kämpfte mit dem Motodrom, Foto: Patching/Sutton
Soucek kämpfte mit dem Motodrom, Foto: Patching/Sutton

Obwohl sie den 4,574 Kilometer langen Kurs in Hockenheim bestens kennen, gab es für die beiden Nachwuchstalente heute doch etwas Neues - beide müssen ab sofort mit neuen Teamkollegen auskommen. Buemi, der nun mit dem Ex von Grosjean ein Team bildet, sagte über seinen neuen Kollegen Luca Filippi: "Mein Teamkollege muss sich wohl noch ein bisschen eingewöhnen, aber der Zeitabstand geht schon in Ordnung." Filippi landete auf dem 13. Platz, etwas besser machte es Sakon Yamamoto, der das zweite Cockpit bei ART eingenommen hat und Zwölfter wurde. "Er macht einen guten Job, denn das war heute sein erstes Qualifying seit langer Zeit", lobte Grosjean. "Es ist nicht ganz unwichtig, wer neben mir im Team fährt, denn ich bin auch auf seine Daten angewiesen."

Während sich Grosjean und Buemi auf dem Hockenheimer Asphalt wie gewohnt gut zurecht fanden, strauchelte ihr spanischer Kollege Andy Soucek. "Es war mein erstes Mal in Hockenheim und ich hatte etwas Angst vor dem ersten Training", berichtete der SuperNova-Pilot, der sich prompt darauf drehte. Im Qualifying fehlte ihm dann das nötige Vertrauen in sein Arbeitsgerät und Teamkollege Parente war mal eben sechs Zehntel schneller. "Das Team sagte mir, dass ich im letzten Sektor alles verliere. Ich war zu vorsichtig im Motodrom. Das ist die technischste und schwierigste Teil der Rennstrecke. Mein Speed ist gut - nur dort nicht. Am Ende habe ich mich um vier Zehntel verbessert, aber da war es schon zu spät."