Nirgendwo zählt die Pole-Position so viel wie in den engen Häuserschluchten Monte Carlos. Einen dürfte dieser Umstand am Donnerstagabend ganz besonders freuen: Vorjahressieger Johnny Cecotto Jr. - der derzeit für seine oftmals praktizierte Fahrweise heftig in der Kritik stehende Arden-Pilot brannte im GP2-Qualifying zum wichtigsten Rennen des Jahres die schnellste Zeit des Tages in den Asphalt und nimmt das Hauptrennen somit von erster Stelle aus in Angriff, direkt vor seinem jungen Teamkollegen Mitch Evans, der als Zweitplatzierter überraschte und die Mundwinkel am Kommandostand seiner Arden-Truppe in ungeahnte Höhen schnellen ließ.

Besonders war das Qualifying im Fürstentum auch, weil die Veranstalter sich ob der kniffeligen Anforderungen des engen Stadtkurses und einem großen Feld von 26 Autos dazu entschieden hatten, die Qualifikanten in zwei Gruppen zu unterteilen, um das Prozedere etwas zu entkrampfen. Pacesetter Cecotto trat dabei in Gruppe A an - sowie alle Autos mit ungerader Startnummer und setzte sich schlussendlich durch. Evans folgte seinem Stallgefährten mit nur 16 Tausendsteln Rückstand, Platz drei ging an Sam Bird, der im Training am Vormittag noch den Ton angegeben hatte.

Enttäuschte Favoriten

Da die Resultate nach den beiden 15-minütigen Sessions kombiniert wurden, nicht jedoch die Zeit sondern die Position dabei ausschlaggebend war, musste sich Fabio Leimer auf P4 einsortieren, obwohl er schneller als Bird gefahren war, dieser aber zweiter in Gruppe A war, die dank Cecotto die Vorzugsposition einnahm. Kevin Ceccon, Jolyon Palmer und Julian Leal folgten dem Quartett an der Spitze - Tom Dillmann, Felipe Nasr und Barcelona-Dominator Robin Frijns rundeten die Top-10 ab. Enttäuschend verlief die Qualifikation für Meisterschaftsleader Stefano Coletti, der sich hinter Marcus Ericsson, Sergio Canamasas und Alexander Rossi mit P14 begnügen musste.

Schwach endete das Zeittraining auch für die hochgeschätzte ART-Truppe: James Calado kam nicht über den enttäuschenden 17. Rang hinaus, Daniel Abt wurde 22. und konnte somit nur noch vier Autos hinter sich lassen - zu diesen gehört auch Jon Lancaster, der im zweiten Auto des deutschen Hilmer-Teams 25. und Vorletzter wurde. Der Österreicher Rene Binder belegte am Ende die 20. Position.