"Ich habe für 2014 keinen Vertrag. Mal sehen, was passiert." Mit diesem Satz brachte Kimi Räikkönen in Shanghai die Gerüchteküche zum Brodeln. Der Vertrag des Finnen bei Lotus läuft Ende des Jahres aus, genau wie der Kontrakt von Mark Webber bei Red Bull. Für Red Bull ist Räikkönen durchaus ein ernsthafter Kandidat für das zweite Cockpit. "Kimi ist cool und schnell", lobte Dietrich Mateschitz und Helmut Marko stellte klar: "Räikkönen ist jemand, der bei uns auf der Liste für das nächste Jahr steht."

Bisher ist es nur ein Flirt zwischen Team und Fahrer - doch könnte daraus was Ernstes werden? Es wäre dumm von Räikkönen die Möglichkeit nicht in Betracht zu ziehen. Zum einen bietet ihm Red Bull ein Auto, mit dem er um die WM mitfahren kann, zum anderen versteht er sich blendend mit Sebastian Vettel. Beide sind echte Racer, auf Teamorder haben sie keinen Bock. Wenn Red Bull sie gegeneinander fahren lässt, ist Action auf der Strecke garantiert. Für die Formel 1 wäre die Paarung Räikkönen/Vettel der Hammer!

Die Kehrseite der Medaille

Doch Zweifel, ob die Paarung Räikkönen/Red Bull wirklich funktioniert, sind durchaus angebracht. Ein Grund für das starke Comeback des Finnen ist, dass er mit Lotus ein Team gefunden hat, das ihn so nimmt wie er ist. Keine Lust auf PR-Termine oder Testfahrten? Für Lotus ist das okay. Red Bull würde das wohl nicht so locker sehen, zudem würde Räikkönens Kalender wieder voller PR-Termine aus den Nähten platzen. Bei Lotus hat der Weltmeister von 2007 ganz klar die Nr.1-Stellung. Was er sagt, das zählt.

Sein Feedback bestimmt die Entwicklung des Autos. Bei Red Bull nimmt Vettel diese Stellung ein und dass er seinen Status nicht abgibt, hat er gerade Mark Webber deutlich klar gemacht. Abseits der Strecke verstehen sich Räikkönen und Vettel blendend, scherzen auf der Pressekonferenz oder bei gemeinsamen Interviews. Doch die beiden teilen nicht nur den Humor, sondern auch den Ehrgeiz. Beide wollen die Nummer 1 sein.