Das Wochenende in Singapur hatte sich Kimi Räikkönen ganz anders vorgestellt - und doch kann der Finne am zweiten Rennwochenende in Folge zufrieden sein. Obwohl Lotus sowohl in Monza als auch in Singapur nicht konkurrenzfähig genug war, um nach dem Sieg zu greifen, konnte Räikkönen mit Platz sechs seinen dritten Rang in der Fahrerwertung verteidigen. Er liegt 45 Punkte hinter dem Führenden Fernando Alonso.

"Angesichts unseres Startplatzes war das Rennen heute nicht schlecht", sagte Räikkönen. "Aber wir hätten noch ein bisschen besser abschneiden können." Zwei Faktoren verhinderten das: Zum einen die erste Safety-Car-Phase, die genau zu dem Zeitpunkt ausgelöst wurde, als Räikkönen nach seinem zweiten Boxenstopp aus der Box fuhr. Zum anderen hing er fast das gesamte Rennen im Heck eines Silberpfeils.

"Das Rennen war für mich recht langweilig, ich bin die meiste Zeit hinter einem Mercedes hergefahren und hatte keine Chance, Michael Schumacher zu überholen", verriet er. "Ich hätte schneller fahren können, denn wir waren definitiv schneller als Michael und Nico Rosberg, aber hier kann man nicht überholen und muss sich darauf verlassen, an der Box Plätze gutzumachen."

Eine Position schenkte ihm sein Teamkollege Romain Grosjean, der ihm bereitwillig Platz machte. "Er war schneller als ich gegen Rennende und es machte keinen Sinn, ihn aufzuhalten", sagte der Franzose. "Es ist nie einfach, jemanden vorbeizulassen - selbst bei deinem Teamkollegen -, aber wir müssen unter diesen Umständen clever sein." Im Rennen habe er so oder so sein Ziel erreicht und sei näher an der Pace des Finnen dran gewesen.

Mit Blick auf die Gesamtwertung empfindet Räikkönen Platz sechs als besser als nichts. An dieser Stelle dürfte ihm etwa Lewis Hamilton zustimmen, der in Führung liegend ausschied und so in der WM-Wertung hinter den Finnen zurückfiel. "Wir waren nicht schnell genug für einen Podestplatz, aber ohne die erste Safety-Car-Phase hätten wir vielleicht einen Platz weiter vorne landen können", sagte Räikkönen. "Ich bin immer noch Dritter in der WM-Wertung, allerdings müssen wir uns steigern, um in den nächsten Rennen wieder an der Spitze mitzukämpfen."