Mit seinem zweiten Platz beim Großen Preis von Bahrain setzte Rückkehrer Kimi Räikkönen in seinem vierten Rennen nach seinem Comeback in der Königsklasse ein gehöriges Ausrufezeichen. Doch das Ende der Fahnenstange ist für den Lotus-Piloten noch lange nicht erreicht, das glauben zumindest einige Experten, beispielsweise sein Landsmann Mika Salo. Der frühere Formel-1-Pilot, der inzwischen für das finnische Fernsehen die Rennen kommentiert, traut Räikkönen sogar den WM-Titel zu.

"Lotus war bisher das konstanteste Team", begründete Salo seinen Standpunkt. "Sie sind bisher auf allen Strecken schnell gewesen." Sollte es Lotus gelingen, das Niveau über die gesamte Saison hinweg zu halten, sei Räikkönen in einer glänzenden Ausgangsposition, meinte der 45-Jährige. "Ich würde nicht ausschließen, dass Kimi bis zum Ende um den Titel kämpft."

Das größte Fragezeichen steht also, anders als von vielen vor der Saison erwartet, nicht hinter den Leistungen des 32-Jährigen, sondern der Performance von Lotus. "Sie haben im vergangenen Jahr ähnlich stark begonnen und kurze Zeit später waren sie im Nirgendwo", sagte etwa der schweizerische TV-Experte Marc Surer. "Die Frage wird sein, ob sie die nötigen Ressourcen haben, um das Auto weiterzuentwickeln und an der Spitze zu bleiben."

Die Vorstellungen Räikkönens dagegen haben Surer offenbar nachhaltig beeindruckt. "Er hat allen bewiesen, dass er nichts von seiner Klasse eingebüßt hat", sagte der 60-Jährige. "Er ist um einiges jünger als Schumacher. Wenn man die vergangenen zehn Jahre betrachtet, ist er wahrscheinlich eines der größten Talente, das wir in der Formel 1 gesehen haben." Und somit auch für die Top-Teams interessant, schlussfolgerte Surer - eine Empfehlung wollte er allerdings nicht abgeben. "In diesem Jahr liegt alles so eng zusammen, es ist unmöglich, zu sagen, welches Auto die WM gewinnt.