Das war das Jahr 2010 in Schlagzeilen. Wir sind uns sicher, dass das Formel-1-Jahr 2011 mindestens genauso viele spannende Themen, Überraschungen und Wendungen für uns bereit hält.
Im Dezember gab die FIA die Regeländerungen für 2011 bis 2013 bekannt. Darunter: Die Auflösung des Stallregie-Verbots und neue 1,6 Liter Vierzylinder-Motoren.
Auch nach Saisonende gab es noch große Schlagzeilen: So verabschiedete sich Renault als Teambesitzer. Das ehemalige Werksteam tritt ab 2011 als Lotus Renault an. Neuer Mitbesitzer ist die Lotus Gruppe.
Eigentlich sah Fernando Alonso vor dem Finale in Abu Dhabi wie der sichere Weltmeister aus. Doch dann schlugen sein Pech und Sebastian Vettels Glück gleichzeitig zu: Der Deutsche ist der jüngste Weltmeister aller Zeiten!
Sao Paulo ist ein gefährliches Pflaster: Jenson Buttons Limousine wurde am Samstagabend auf dem Weg ins Hotel von bewaffneten Männern attackiert. Der Fahrer floh durch den dichten Verkehr - und rammte alles aus dem Weg.
Sensation in Brasilien: Nico Hülkenberg schnappte den Großen die Pole Position weg! Auf abtrocknender Strecke kam er am besten zurecht. Ein Cockpit für 2011 hat er bislang aber immer noch nicht.
Nur eine Woche nach der Qualifyingverschiebung in Japan musste das erste Rennen in Korea wegen zu starker Regenfälle unterbrochen werden.
Bernie Ecclestone feierte seinen 80. Geburtstag. Rund herum gab es viel Diskussionsstoff: Erst schrieb er mal wieder Schlagzeilen mit seiner Vorliebe für Diktatoren, dann wurde er vor seinem Haus niedergeschlagen und ausgeraubt.
Das nächste neue Rennen: Ab 2014 soll die Formel 1 im russischen Sochi Station machen.
Quick Nick is back. Ab dem Singapur GP ersetzte Nick Heidfeld den enttäuschenden Pedro de la Rosa bei Sauber. Dieser wurde Heidfelds Nachfolger als Pirelli-Entwicklungsfahrer.
Zu viel Wasser: Wie vor einigen Jahren musste das Qualifying des Japan GP in Suzuka auf Sonntagvormittag verlegt werden. Diesmal war kein Taifun dafür verantwortlich, sondern schlichtweg zu viel Regen. Die Teams behalfen sich damit, Schiffchen zu bauen...
Die Saison 2011 wird zur Marathon-Tour: 20 Rennen stehen auf dem Programm. Neu ist der Indien GP in Neu Delhi.
Die FIA entscheidet sich gegen die Bewerber für den 13. Startplatz. Es gibt auch 2011 nur 12 Teams in der Formel 1. Stefan GP, Durango/Villeneuve und Epsilon Euskadi gehen leer aus.
Rubens Barrichello ist der Dinosaurier der Formel 1. In Belgien feierte er seinen 300. Grand Prix.
Der alte Michael Schumacher ist zurück, hieß es nach dem Ungarn GP. Waren nach Monaco noch viele auf seiner Seite, gab es in Budapest harsche Kritik und eine Strafversetzung für den Belgien GP. Was war passiert? Schumacher drückte Barrichello im Zweikampf fast gegen die Boxenmauer. Aus seiner Sicht fair, aus Barrichellos ein Angriff auf sein Leben.
Die Vergangenheit holte Ferrari in Hockenheim ein: Felipe Massa musste Fernando Alonso auf Anweisung vorbeilassen. Der Aufruhr war enorm. Die Rennkommissare sprachen eine Geldstrafe von 100.000 Dollar aus. Der FIA-Weltrat beließ es dabei.
Der zweite Stierkampf: Nach Istanbul krachte es auch in Silverstone. Red Bull hatte vor dem Rennen nur noch einen neuen Frontflügel auf Lager, den nahm man Webber ab und gab ihn Vettel. Der Australier war sauer, funkte nach seinem Sieg: "Nicht schlecht für einen Nr.-2-Piloten, oder?"
Der Europa GP in Valencia war so gar nicht nach Fernando Alonsos Geschmack: Während Lewis Hamilton das Safety Car unerlaubt überholte, blieb der Spanier dahinter - die späte Strafe kostete Hamilton fast nichts, für Alonso war das Rennen gelaufen. Er fluchte über Manipulation...
Bridgestone geht, Pirelli kommt: Die Italiener lösen Bridgestone ab 2011 als Einheitsreifenlieferant in der Formel 1 ab. Die ersten Tests bestritten Nick Heidfeld und Pedro de la Rosa.
In Valencia feierte Lotus Racing den 500. Grand Prix der Marke. Was zu diesem Zeitpunkt schon umstritten war, sollte sich später als Boomerang erweisen: Die Namenslizenz wurde entzogen, es entbrannte ein Rechtestreit gegen Proton und die Lotus Gruppe, der bis heute nicht gelöst ist.
Michael Schumacher musste in seiner Comebacksaison harte Kritik einstecken. Schon früh verlegte er seinen Fokus auf die Saison 2011. Dann soll alles besser werden.
Der große Knall: Beim Türkei GP kollidieren die beiden führenden Red-Bull-Teamkollegen Vettel und Webber miteinander. Danach sollte nichts mehr so sein, wie es einmal war...
Die Formel 1 kommt zurück in die USA: Ab 2012 soll auf einer neuen Tilke-Strecke in Austin, Texas gefahren werden.
Michael Schumacher kann's doch noch: In Monaco ging er in der Safety-Car-Phase in der letzten Kurve an Fernando Alonso vorbei. Die Freude über die schlitzohrige Aktion währte aber nur kurz, die Rennkommissare bestraften ihn mit einer Zeitstrafe. Die FIA passte die Regeln an.
Was der F-Kanal bei McLaren war, war der angeblasene Diffusor bei Red Bull. Lange versteckte das Team das Bauteil hinter den muskulösen Körpern seiner Mechaniker. Auch hier hatte die Konkurrenz Probleme beim Nachbau, oft schmorte man das Heck an.
Die Formel 1 feiert Geburtstag: Am 13. Mai wurde die Königsklasse rüstige 60 Jahre.
Das Home of British Motor Racing hat umgebaut: Nach dem Aus für Donington startete die Formel 1 erneut in Silverstone - auf dem neuen Arena Kurs ohne die berühmte Bridge-Kurve.
Das Verhältnis zwischen Lewis und Anthony Hamilton war nicht das allerbeste. Zwar versöhnten sie sich im Laufe des Jahres, doch gestand Lewis kurz vor dem Jahreswechsel ein, dass ihn 2010 private Probleme behindert hätten.
Kommen wir zurück oder nicht? Das war die große Frage während des Shanghai-Wochenendes. Der Vulkanausbruch auf Island hielt die gesamte Formel-1-Welt in Atem.
Schock für Sebastien Buemi: In Shanghai krachten an seinem Toro Rosso links und rechts gleichzeitig die Vorderradaufhängungen zusammen. Er blieb unverletzt.
Schon im April gab es erste Befürchtungen, dass der Korea GP nicht stattfinden könnte. Erst waren es politische Auseinandersetzungen, dann die Angst davor, dass die Strecke nicht rechtzeitig fertig würde. Am Ende wurde gefahren - und das nicht schlecht!
Das erste Technikschlagwort des Jahres ist der F-Kanal: Die McLaren-Erfindung machte die Silbernen auf der Geraden nahezu unschlagbar. Alle anderen mussten nachziehen, was nicht einfach war, weil die Chassis homologiert waren und nicht verändert werden durften.
Fast die gesamte Saison schlägt sich Red Bull mit Anschuldigungen der Konkurrenz herum: Ein flexibler Frontflügel, ein beweglicher Unterboden, eine verstellbare Fahrhöhenkontrolle - nichts davon kann durch die FIA nachgewiesen werden.
Fast schon in Vergessenheit geraten: Die Rückspiegel auf den Seitenkästen der Autos werden verbannt. Die Spiegel kommen für bessere Sicht wieder an den Cockpitrand.
Lewis Hamilton gibt zu viel Gas: In Australien wird er von der Polizei für Burnouts gestoppt und um seinen Mercedes erleichtert. Er entschuldigt sich reumütig.
Die Geschichte der neuen Teams geht weiter mit Negativschlagzeilen: Erst verliert Virgin ständig Teile, dann ist auch noch der Tank zu klein. Das Team muss das Chassis mit Genehmigung der FIA umbauen!
Stefan GP hoffte bis zur Bekanntgabe der Starterliste durch die FIA, den freien Platz von USF1 einzunehmen - doch die Serben scheiterten. Die FIA lehnte sie ebenso ab wie später für 2011. Die Toyota-Chassis verblieben in Köln, wo sie später HRT kaufen wollte, aber auch dieser Deal scheiterte.
Ganz anders Campos: Nach einer Umbenennung in Hispania Racing und dem Abschied von Teamgründer Adrian Campos rettet Colin Kolles den Rennstall vor dem USF1-Ende und steht in Bahrain am Start - mit einem Auto, das zuvor keinen Meter gefahren ist.
Kurz vor Saisonbeginn endet der amerikanische Traum, an den zuvor schon kaum noch jemand geglaubt hat: USF1 wirft offiziell das Handtuch. Das vierte neue Team hat es nicht geschafft, ein Auto für 2010 zu bauen - Peter Windsor & Co verschwinden in der Versenkung.
Erst beim zweiten Test des Jahres stellt Red Bull den neuen RB6 vor - wie sich herausstellen sollte, keine schlechte Entscheidung. Der RB6 ist das gesamte Jahr über das schnellste Auto im Feld.
Anderthalb Monate vor dem Saisonbeginn verändert die FIA das Punktesystem: Ab der Saison 2010 erhält der Sieger 25 Punkte, sieben mehr als der Zweite. Auch der Zehnte darf sich noch über einen Zähler freuen. Die Kritik am neuen System brandet bald ab. Ungewohnt bleibt es bis zuletzt.
Die deutsche Nationalmannschaft der Formel 1 stellt sich vor: Ende Januar präsentiert Mercedes GP in Stuttgart die neuen Farben des Silberpfeils und seine beiden deutschen Piloten. Das Ziel: "Wir wollen Weltmeister werden." Zum Glück wird kein Jahr angegeben...
Das Jahr beginnt traditionell im Schnee von Madonna di Campiglio - dem ersten Auftritt von Fernando Alonso als neuer Ferrari-Star. Die Marschrichtung ist schon damals klar: Nur der Titel zählt.
Was für ein Formel-1-Jahr! Fünf Titelkandidaten, die Rückkehr des Rekordweltmeisters und ein neuer Champion aus Deutschland. Die Saison 2010 hatte es wahrlich in sich. Wir blicken mit den Schlagzeilen von Motorsport-Magazin.com auf ein ereignisreiches Jahr zurück.
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