Beim zwölften Saisonlauf auf dem Nürburgring werden zwei deutsche Piloten aus der ersten Reihe starten. Im heutigen Zeittraining sicherte sich Christian Vietoris vor seinem Landsmann Nico Hülkenberg die Pole-Position. Den dritten Platz belegte überraschend Tom Dillmann, der in der Eifel zusammen mit dem Rennstall von Jo Zeller sein Comeback in der Formel 3 EuroSerie gibt.

Vietoris setzte sich in den letzten fünf Minuten an die Spitze des Feldes und konnte seine eigene Bestzeit nochmals unterbieten, am Ende blieb die Zeit bei 1:23.259 Minuten stehen. "Mit dem zweiten Reifensatz lief es von Anfang an gut, in der ersten Runde ist mir nur ein kleiner Fehler unterlaufen. Den habe ich dann in der zweiten Runde weggelassen", sagte der Lokalmatador im Gespräch mit motorsport-magazin.com. Für das morgige Rennen rechnet sich der Gerolsteiner große Siegchancen aus: "Ich muss einen guten Start erwischen, bis zur ersten Kurve ist es ein gutes Stück. Dann sollte das Auto aber schnell genug sein um zu gewinnen, das ist mein Ziel."

Startplatz zwei geht an Hülkenberg, Foto: F3 EuroSeries
Startplatz zwei geht an Hülkenberg, Foto: F3 EuroSeries

Auch Hülkenberg hat mit dem zweiten Platz keine schlechte Ausgangsposition. Immerhin konnte er alle Fahrer, die in der Gesamtwertung vor ihm liegen, deutlich distanzieren. "Morgen gilt es aus dem zweiten Startplatz das Beste zu machen", so der Tabellen-Vierte. Heute war mit 1:23.541 Minuten etwas langsamer als Vietoris. "Meine Runde war ziemlich gut, ich habe hart gepusht. Im ersten Sektor habe ich allerdings etwas mit dem Auto kämpfen müssen und zwei Zehntel verloren."

Die Überraschung des Wochenendes ist Tom Dillmann. Schon in den Trainingssitzungen am Donnerstag und Freitagvormittag stellte der Franzose sein Können unter Beweis, nachdem er seit dem Rennen in Pau nicht mehr im Wagen saß. "Gestern habe ich nur fünf Runden gebraucht, um mich wieder an das Auto zu gewöhnen. Danach konnten wir direkt mit der Arbeit am Setup beginnen, das Auto liegt nur wirklich gut", erzählte der Rückkehrer. "Mein Ziel für morgen ist klar: ich will das Podest erobern..."

Edoardo Mortara, Renger van der Zande und Mika Mäki, die in der Meisterschaftswertung auf den ersten drei Plätzen liegen, überzeugten im Zeittraining nur wenig. Mika Mäki hielt den Schaden mit Platz fünf aber ebenso in Grenzen wie Van der Zande, der den siebten Rang belegte. "Ich habe einfach keine gute Runde zusammenbekommen", berichtete der Finne nach dem Zeitfahren. "Die einzelnen Sektoren waren gar nicht so übel. Trotzdem bin ich für das Rennen optimistisch, denn das Auto fühlt sich gut an."

Bitter enttäuscht war der Tabellenführer Edoardo Mortara - für ihn reichte es mit einem Rückstand von einer Sekunde nur für die 21. Position. "Seit zwei Rennen haben wir enorme Probleme ein gutes Setup zu finden, da ist es schwer gute Zeiten zu fahren", gab der Signature-Pilot zu Protokoll. "Ich mag die Strecke einfach nicht. Seit dem ersten Test läuft es nicht gut für uns, nun ist das Wochenende eigentlich schon gelaufen. Meine einzige Hoffnung bleibt der mögliche Regen am Samstag..."