Hallo zusammen!

Schon vor Weihnachten wurde mir ein besonderes Geschenk gemacht, denn in der letzten Woche hatte ich die Ehre, mit einem DTM-Boliden zu testen. Gemeinsam mit vier anderen jungen Piloten wurde ich von Mercedes als Belohnung für die Leistungen in der abgelaufenen Saison zu Testfahrten nach Jerez eingeladen, wo wir einen halben Tag im Cockpit des AMG C-Coupé bekamen. Es war eine tolle Erfahrung, mit diesem spektakulären Wagen Gas zu geben, ich habe viel gelernt und es hat richtig Spaß gemacht.

Mercedes wird die jungen Piloten hinsichtlich der Besetzung des zumindest einen freien Cockpits sicherlich im Auge behalten - im nächsten Jahr wird ja ein Wagen mehr als bisher eingesetzt. Die DTM wäre natürlich eine sehr interessante Option für mich, denn gemeinsam mit der Formel 1 und der LMP1 zählt sie zu den professionellsten Rennserien.

Schwieriger Start, starkes Finish

Sieg beim F3-Finale in Hockenheim, Foto: FIA F3
Sieg beim F3-Finale in Hockenheim, Foto: FIA F3

Unter dem Strich bin ich mit der Saison 2014 recht zufrieden. In der Formel-3-Europameisterschaft gab es einige Höhen und Tiefen, aber mit dem Sieg beim Finale in Hockenheim und Platz zwei in Macao ist mir ein versöhnlicher Abschluss gelungen. Leider hatten wir zu Saisonbeginn nicht die nötige Pace, sonst wäre wohl mehr als der vierte Meisterschaftsplatz für mich möglich gewesen.

Wichtig war, dass ich meine Teamkollegen bei Mücke Motorsport, Felix Rosenqvist und Roy Nissany, klar im Griff hatte. Rosenqvist hat im letzten Jahr den Vizetitel in der Formel 3 EM gewonnen und war daher ein guter Maßstab. Ich möchte dem Team an dieser Stelle ein Kompliment aussprechen. Wir haben uns nach dem schwierigen Start gut zurückgekämpft, alle haben hart gearbeitet und letztlich haben uns die Erfolge zum Saisonende in unserem Weg bestätigt.

Vollgas auf der Langstrecke

Neben meinen Einsätzen in der Formel 3 war ich auch dreimal für Lotus in der WEC am Start. In Austin durfte ich die erste Ausfahrt mit dem nagelneuen LMP1-Boliden vornehmen, das war schon ein ganz besonders Gefühl. Ich bin direkt ohne zu testen ins Cockpit gesprungen, dank der tollen Unterstützung des Teams war das aber kein Problem.

Einsatz im Lotus-LMP1, Foto: Andre Lemes
Einsatz im Lotus-LMP1, Foto: Andre Lemes

Für einen Formel-3-Piloten ist es wichtig, auch Langstreckenrennen zu bestreiten, um Dinge wie das Schonen der Reifen und Boxenstopps zu lernen. Das war Neuland für mich und vielleicht kann ich davon in Zukunft profitieren. Deshalb waren die Erfahrungen mit Lotus sehr wertvoll, darüber hinaus hat es aber auch viel Spaß gemacht, einen Wagen mit so viel Power zu steuern.

Zu meiner Zukunft kann ich leider noch nicht allzu viel verraten, aber in dieser Woche könnte es vielleicht spannend werden, was eine Entscheidung für 2015 angeht. Ich trainiere jedenfalls fleißig weiter, damit ich körperlich in Top-Verfassung bin, wenn es im nächsten Jahr wieder ins Cockpit geht. Sollte es schneien, wage ich mich auch auf die Ski, aber bisher von der weißen Pracht hier leider noch nichts zu sehen.

Ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch!