Mit dem ersten Qualifying beim Finalwochenende in Oschersleben biegt der ATS Formel-3-Cup endgültig auf die Zielgerade ein. Zwar steigt der große Kampf um den Titel zwischen Tom Dillmann und Daniel Abt, aber der lachende Dritte war heute Stef Dusseldorp (alle drei Dallara F307 Volkswagen). Der Niederländer sicherte sich mit seiner Zeit von 1:20.676 Minuten den Zusatzpunkt für die Pole-Position. Damit war er 0,133 Sekunden schneller als sein deutscher Teamkollege von Van-Amersfoort-Racing Abt.

Für eine Überraschung sorgte Cup-Neuling Nigel Melker (Dallara F307 Mercedes): der Niederländer in Diensten vom schweizerischen Team Jo-Zeller-Racing platzierte sich auf Anhieb in der dritten Position. Melker bestreitet nach dem Masters in Zandvoort sein erst zweites Formel-3-Wochenende. Der Franzose Dillmann, der die Meisterschaft momentan mit neun Punkten auf Abt anführt, konnte sich nur für den vierten Rang qualifizieren. Alle vier Piloten hatten sich das gesamte 30-minütige Zeittraining über ein der Spitzengruppe aufgehalten. Jeder hatte Chancen auf Platz eins und damit auf die beste Ausgangssituation auf das vorletzte Saisonrennen am morgigen Samstag. Doch knapp sechs Minuten vor Ende setzte Dusseldorp die Bestmarke, die keiner mehr knacken konnte.

Eine tolle Leistung zeigte der Österreicher Klaus Bachler (Dallara F307 Mercedes), der den zehnten Rang erreichte. Der URD Rennsport-Pilot hatte bei den Vorsaisontests einen heftigen Unfall erlitten. Vor drei Wochen saß er auf dem Hockenheimring zum ersten Mal wieder in einem Formel-3-Boliden. Mit seiner Top 10 Platziert zeigt er, dass er ohne den Unfall ganz vorne mitgefahren wäre.

Die Stimmen der Top 4

Stef Dusseldorp:
"Das war ein richtig gutes Qualifying und der Zusatzpunkt tut mit wirklich gut. Schon auf alten Reifen waren wir vorne mit dabei. Später hatte ich einige gute Runden und konnte somit auf neuen Reifen einen schönen Vorsprung herausfahren."

Daniel Abt:
"Mein Teamkollege Stef steht vor mir und damit weiß ich, dass auch bei mir hätte mehr gehen müssen - mindestens eineinhalb Zehntel. Aber ich stehe vor Dillmann, meinem Konkurrenten in der Meisterschaft und das hat oberste Priorität. Obwohl ich zugeben muss, dass mir der Zusatzpunkt sicherlich nicht geschadet hätte."

Nigel Melker:
"Ich bin mit meinem heutigen Ergebnis nicht zufrieden - ich wollte die Pole-Position holen. Leider hatte ich in meinen schnellen Runden immer Verkehr auf der Strecke. Ich hoffe, dass ich morgen ein besseres Resultat herausfahren kann. Den Kurs hier in Oschersleben kenne ich noch aus meiner Formel-Renault-Zeit."

Tom Dillmann:
"Heute war es nicht einfach und wir liegen alle recht eng beisammen. Ich hatte ein paar gute Runden, aber ich weiß nicht, warum es nicht für eine Platzierung weiter vorne gereicht hat."