Mit einem sicheren zweiten Platz beim Saisonfinale in Hockenheim verteidigte Timo Scheider als zweiter DTM-Pilot nach Bernd Schneider einen DTM-Titel in der Folgesaison. Wie bereits 2008 zeigte sich der Audi-Pilot nach der Zieldurchfahrt überwältigt: zunächst musste er einige Tränen verdrücken und auf die Freude bei der Siegerehrung folgte beinahe Sprachlosigkeit auf der offiziellen Pressekonferenz.

Erste Pole der Saison für Scheider in Nürnberg, Foto: Audi
Erste Pole der Saison für Scheider in Nürnberg, Foto: Audi

1.796,720 Rennkilometer spulte Timo Scheider in der Saison 2009 ab. Davon lag der Audi-Pilot 140 Runden in Führung, holte neun Punkteränge, sieben Podestplätze und zwei Siege. Die erste Pole Position der Saison holte sich Scheider am Norisring. In einem turbulenten Qualifying setzte sich der Deutsche durch, dahinter folgten Markenkollege Mattias Ekström und die Mercedes-Piloten Bruno Spengler und Gary Paffett. Trotz der Pole Position wurde es mit dem ersten Saisonsieg nichts - Scheider wurde nur Vierter.

In Zandvoort folgte der nächste Rückschlag für Scheider in Sachen Titelverteidigung. Innerhalb von nur 41 Runden fiel der amtierende Champion in der Meisterschaftswertung von Rang eins auf Platz vier zurück. "Platz acht ist nicht nur ein blaues Auge, sondern zwei", sagte Timo Scheider gegenüber Motorsport-Magazin.com mit Blick auf seine ursprüngliche Rennplatzierung. Am Ende wurden es sogar drei blaue Augen: Weil Scheider im Parc fermé zu spät zum Wiegen kam, wurde der Abt-Audi-Pilot ebenso wie drei Teamkollegen disqualifiziert.

Initialzündung

Die Rückkehr auf die Siegerstraße folgte in Oschersleben, wo Scheider seinen ersten Saisonsieg holte. "Das war eine Art Initialzündung", verriet der Deutsche. In Dijon hätte Scheider den Meisterschaftssack zu machen können, doch Audi patzte im Qualifying. Erstmals schaffte es der amtierende Meister nicht in die zweite Runde, war am Ende sogar noch schlechter als in Zandvoort, wo er nach einer Boxengassen-Kollision mit Katherine Legge nur auf den elften Startplatz kam. "Wir haben uns klassisch verzockt", sagte Scheider damals gegenüber ARD. "Wir haben nur einen Start Reifen aufgezogen und dann - wegen dem Regen - etwas Sturz runtergenommen, doch der Regen blieb aus."

Das Rennen gewann Titelkonkurrent Gary Paffett, Scheider wurde Sechster. Nach einer turbulenten Saison gelang Scheider dennoch die Mission Titelverteidigung. Von Konkurrent Paffett gab es ehrliches Lob: "Er hat fantastische Arbeit geleistet, sie haben gepunktet, als wir Probleme hatten." Auch Scheider habe schlechte Rennen gehabt, "aber sie haben dann mehr Punkte geholt. Er ist ein würdiger Champion. Er war sehr schnell und konstant und hat sich aus Problemen herausgehalten."