In den Schlussrunden das letzten Laufs der DTM-Saison 2009 überzeugten Jamie Green, Oliver Jarvis, Bruno Spengler und Markus Winkelhock im modernen Vierkampf. Nach einer Safety-Car-Phase, die das Feld kurz vor dem Ziel zusammenstauchte, lieferten sich die Audi- und Mercedes-Piloten ein packendes und markenübergreifendes Duell um den fünften Rang.

Doch der Auslöser für die Überholmanöver war nicht nur die Neutralisierung des Rennens, sondern auch Balance-Probleme an den Boliden von Spengler und Winkelhock. Beide klagten im Ziel über eine schlechte Performance in den letzten Runden - und wurden mit stumpfen Waffen auf die Ränge sieben und acht durchgereicht.

Winkelhock, the brakesman

Green kassierte zwei auf einen Schlag, Foto: DTM
Green kassierte zwei auf einen Schlag, Foto: DTM

"Am Anfang gelang mir ein guter Start und ich kam bis auf den vierten Platz nach vorne, allerdings hatte ich nach meinem zweiten Boxenstopp tierisches Übersteuern", erläuterte Rosberg-Pilot Markus Winkelhock. "Teilweise musste ich 30 bis 40 Meter früher bremsen und konnte Jarvis und Green nicht mehr halten."

Auch Spengler kam in den letzten Runden nicht mehr richtig zurecht. Seine Reifen waren nach einem frühen zweiten Stopp in der 18. Runde schon stark abgenutzt. "Die Strategie war sehr gut, denn zu Beginn wurde ich von Alexandre Prémat aufgehalten und hatte schon viel Zeit auf die Spitze verloren", verteidigte Spengler die Boxenstoppplanung im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Bis kurz vor dem Ziel hielt Spengler den fünften Platz, dann musste er allerdings zwei Kontrahenten auf einmal ziehen lassen. "Oliver Jarvis hat mich überholt und etwas nach außen gedrückt - so kam auch Jamie vorbei. Aber so ist das Spiel, das Manöver war absolut in Ordnung", berichtete Spengler, der in der Gesamtwertung noch Vierter wurde.

Green, the mentalist

Auch Oliver Jarvis war zufrieden mit dem sechsten Rang und weiteren Punkten im Jahreswagen, auch wenn das Manöver gegen Spengler scheiterte. "Das war ein tolles Rennen, ich hatte viele Zweikämpfe und habe Punkte geholt - ein gutes Ende der Saison", fasste Jarvis abschließend zusammen. Das Duell mit Spengler sah er so: "Er hat sehr früh gebremst und ich musste irgendwie an ihm vorbei, dabei habe ich allerdings die Kurve verpasst und kam außen auf den Randstein."

Der lachende Dritte war Jamie Green. Er nutzte die kleine Berührung zwischen Jarvis und Spengler perfekt aus, zog gleich an beiden vorbei. "Ich habe gesehen, dass Bruno Probleme hatte und Oliver aufschloss. Ich habe mir schon so eine Aktion ausgemalt und genau das ist passiert. Ich habe die Situation richtig gelesen - zwei Positionen mit einem Manöver, das ist gut", so der beste Jahreswagen-Fahrer der Saison 2009.