In den letzten vier Saisonrennen hat Martin Tomczyk so viele Zähler geholt wie kein anderer Pilot der DTM. Auf dem Nürburgring, in Oschersleben und Brands Hatch stand der in Basel lebende Rosenheimer auf dem Podium, in Barcelona überzeugte er heute mit Platz drei im Qualifying. Doch den guten Leistungen in den letzten Rennen stehen auch drei Nullrunden gegenüber - so kommt Tomczyk über den sechsten Platz in der Gesamtwertung nicht hinaus.

"Da sieht man, wie die DTM funktioniert", erläutert Marton Tomczyk im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Einerseits ist es toll, dass es seit dem Rennen in Zandvoort endlich läuft. Aber drei Rennen ohne Punkte sind das Schlimmste, das einem passieren kann." Auf einen Elektronikdefekt folgte ein Kühlerschaden am Lausitzring, in Nürnberg blieb Tomczyk hinter den eigenen Erwartungen zurück. "Trotzdem werde ich versuchen, das Beste aus meiner Situation machen und Audi helfen, weiter an Speed zu gewinnen."

Obwohl er rechnerisch noch Chancen in der Meisterschaft hat, spielt die Tabelle für den langjährigen Audi-Pilot keine Rolle mehr. "Die Meisterschaft ist für mich zweitrangig. Ich will einfach tolle Rennen zeigen und eine gute Platzierung herausfahren." In Barcelona gelang ihm das bereits: 2006 gewann Tomczyk die Premiere auf dem kurzen Kurs in Spanien.

Martin Tomczyk feiert mit Tom Kristensen, Foto: Audi
Martin Tomczyk feiert mit Tom Kristensen, Foto: Audi

Der Schlüssel zum Erfolg wurde auch heute deutlich: Tomczyk hat sich im Qualifying wieder verbessert, fährt nun ständig in die ersten Startreihen und hat damit gute Ausgangspositionen für die Rennen. "Letzte Jahr habe ich mit dem Auto gehadert, bis ich endlich im Qualifying zurecht kam. Diese Saison sieht es anders aus, das Qualifying auf dem Nürburgring war eine echte Erlösung", erinnert sich Tomczyk an seine erste Pole seit langer Zeit. "Ich habe eineinhalb Jahre daran gearbeitet, auf eine Runde schnell zu sein. Als dann endlich die Bestätigung gekommen ist, war das schon ein schöner Moment. Ich wusste, dass die Durststrecke endgültig überwunden ist."

Auch beim letzten Rennen in Brands Hatch zeigte Tomczyk eine tolle Leistung, war zeitweise sogar schnellster Ingolstädter Pilot, bis er Timo Scheider den zweiten Platz überließ. "Mehr wäre eh nicht möglich gewesen, nachdem ich hinter Bruno Spengler viel Zeit verloren habe. Paul hatte da schon über acht Sekunden herausgefahren", so Tomczyk. Auch am Sonntag wird er zunächst die Rücklichter von Paul Di Resta sehen, der direkt vor ihm von Platz zwei starten wird...