Der Anblick einer Meisterschaftstabelle ohne Timo Scheider als Führender war beinahe ungewohnt geworden. Nun bietet sich dem Betrachter das seltene Bild: Innerhalb von nur 41 Runden fiel der amtierende Champion in der Meisterschaftswertung von Rang eins auf Platz vier zurück. "Platz acht ist nicht nur ein blaues Auge, sondern zwei", sagte Timo Scheider gegenüber Motorsport-Magazin.com mit Blick auf seine ursprüngliche Rennplatzierung. Mittlerweile sind es drei blaue Augen: Weil Scheider im Parc fermé zu spät zum Wiegen kam, wurde der Abt-Audi-Pilot ebenso wie drei Teamkollegen disqualifiziert.

Einen anderen Disqualifikationsgrund hatte Scheider - anders als Markus Winkelhock - erfolgreich eliminiert: Im Wissen um eine extrem knapp kalkulierte Spritmenge hatte Scheider seinen A4 DTM wie schon in Hockenheim noch auf der Auslaufrunde abgestellt. Schon zuvor war das Rennen für Scheider unbefriedigend verlaufen. "Ich hatte einen sehr guten Start, bin aber eingeklemmt gewesen zwischen Turn 1 und 2. Dennoch habe ich die Startrunde einigermaßen überlebt, ohne Teile zu verlieren", durfte Scheider zunächst erfreut feststellen.

Dann jedoch kam seine Aufholjagd ins Stocken. Die eigentlich richtige Taktik zweier relativ spät getimter Boxenstopps zahlte sich anders als bei Mattias Ekström nicht aus. "Wir hatten zwei Stopps, die leider verkehrstechnisch ungünstig waren. Später hing ich hinter Spengler, der nicht die Pace hatte, die wir gehabt hätten", bedauerte Scheider. "Oft geht es in der Strategie um Hundertstel und Zehntel. Wir sind knapp an Spengler gescheitert, aber immerhin sind wir in di Resta vorbeigekommen." Der Schein trog...