Paul di Resta im Rampenlicht der ersten Startreihe - die übrigen HWA-Piloten leicht abgeschlagen, aber geschlossen auf den Startplätzen vier bis sechs. Kurz vor dem alles entscheidenden Duell zwischen Paul di Resta und Timo Scheider hat die Startaufstellung Symbolcharakter. Doch während Bernd Schneiders Ziel für sein letztes Rennen in der DTM vor allem der "Genuss" ist, haben Jamie Green und Bruno Spengler nach ihrem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Titelkampf noch offene Rechnungen zu begleichen. Und wollen sich zugleich als Teamplayer präsentieren.

Hilfe für das Team

"Ich hatte Probleme im ersten Sektor. Mit jedem Reifensatz habe ich mich gesteigert - vielleicht hätte ich noch einen Versuch gebraucht, um in den perfekten Rhythmus zu kommen", berichtet Spengler gegenüber dem adrivo Motorsport-Magazin. Zumindest den vierten Startplatz hätte sich der Kanadier durchaus zugetraut - wo er für Paul di Resta eine größere Hilfe hätte sein können. Nun jedoch konzentriert er sich zunächst auf die eigene Aufholjagd: "Ich schaue auf mein eigenes Rennen, ich will in den ersten Kurven Plätze gutmachen. Mein Ziel ist das Podest und ein gutes letztes Rennen."

Trotz aller eigenen Ambitionen sichert Spengler seinem schottischen Teamkollegen im Bedarfsfall Kooperationsbereitschaft zu. "Wenn ich in der Position bin, meinem Team zu helfen, werde ich das tun, denn unsere Mannschaft hat den Titel verdient. Das Team hat das ganze Jahr sehr hart gearbeitet, um das Auto zu verbessern." Derweil bedauert Jamie Green, sich nicht zumindest auf Platz drei zwischen Paul di Resta und Timo Scheider geschoben zu haben. In letzter Sekunde war der Brite von dem Titelkandidaten der Ingolstädter auf Rang vier geschoben worden.

Freundliches Zunicken

"Ich bin mit Platz vier durchaus zufrieden. Jedoch hätte ich eine bessere Rundenzeit fahren können - Paul hat bewiesen, was möglich war. Ich war drei Zehntel hinter ihm, und leider hatte ich nicht das Gefühl, alles aus dem Auto herausholen zu können", gesteht Green. Beim morgigen Rennen will er Versäumtes nachholen: "Mein Ziel muss es sein, an Scheider vorbeizukommen. Über die Startseiten mache ich mir dabei keine Gedanken, auch wenn ich auf der schmutzigen Seite bin."

Wenn schon nicht als treuer Helfer, so tat sich Green schon heute zumindest als Leidensgenosse des schottischen Titelanwärters hervor. Während Spengler mit einer betont ruhig auf der Strecke liegenden C-Klasse seine Bahnen zog, war auch Green von den starken Nickbewegungen des Vorderwagens geplagt, mit denen di Resta insbesondere bei der Zufahrt auf die Spitzkehre kämpfte. "Mein Auto war ähnlich abgestimmt wie Pauls. Das Nicken kann ich mir aber nicht erklären. Im Cockpit ist das jedenfalls sehr aufregend..."