Ein Abbruch, der die ersten beiden Qualifyings zu einem Segment verschmelzen ließ, und zwei Gelbphasem, die zwei Piloten zur Aufgabe und den Rest des Feldes an die Box zwangen, konnte heute nur eine Kurve bieten: die Druids Bend. Schon nach drei Minuten landete mit Gary Paffett ein erfahrener DTM-Pilot in den Reifenstapeln, der Brite konnte seine Fahrt danach allerdings fortsetzen und beendete das Qualifying auf dem achten Rang. Wenig später folgten ihm Alexandre Prémat und Katherine Legge - die beiden Audi-Wettstreitern hingen dagegen wenig später am Haken und konnten nicht erneut in das Geschehen eingreifen.

"Im Qualifying pusht man im Qualifying natürlich immer hart, aber wir hatten noch drei Runs auf neuen Reifen. Insofern habe ich auch nicht allzu hart gepusht. Ich habe nicht viel später gebremst als sonst auch. Deshalb war ich überrascht, ins Kiesbett zu rutschen", gab Gary Paffett nach seinem Ausflug zu Protokoll. Bei seinem Ausrutscher seien unter anderem Kühllufteinlässe und der Diffusor beschädigt worden. "Das war mir das ganze Wochenende noch nicht passiert. Der Griplevel dort war sehr niedrig", so Paffett gegenüber dem adrivo Motorsport Magazin. Neben Platz acht fand er, dank den Kollegen, weiteren Trost: "Aber ich war nicht der einzige, der im Qualifying an dieser Stelle Probleme hatte..."

Für Alexandre Prémat war ebenfalls früher Schluss, Foto: Audi
Für Alexandre Prémat war ebenfalls früher Schluss, Foto: Audi

Prémat und Legge hatten den Schuldigen schnell gefunden: der rechte Vorderreifen blieb stehen, ein Einlenken wurde unmöglich gemacht. "Meine Bremsen waren wohl noch nicht warm genug, als ich Kurve 2 angebremst habe. Die Reifen haben blockiert. Wenn es an dieser Stelle passiert, gibt es leider kein Halten mehr", musste die Britin feststellen. Auch der Fehler von Alexandre Prémat war schnell geklärt. "Ich habe nicht zu spät gebremst, aber mir ist einfach das Vorderrad stehen geblieben. Dann bin ich geradeaus gefahren - zu diesem Zeitpunkt hatte die Strecke aber ein ziemlich niedriges Gripniveau. Ich glaube, dass das gar kein so schlimmes Missgeschick war, aber natürlich bin ich enttäuscht. Ich hätte ähnlich schnell sein können wie Oliver Jarvis."

Diejenigen, die in der zweiten Kurve das Kiesbett mieden, konnten den ganzen Trubel natürlich gar nicht verstehen. "Ehrlich gesagt war ich dort auf meinem ersten Run sehr vorsichtig. Später ist mir in dieser Kurve nichts Besonders aufgefallen", berichtete Tom Kristensen über die Druids. Der drei Jahre ältere Bernd Schneider fügte hinzu: "Ich war mit meinem ersten Reifensatz generell zu vorsichtig. In Kurve zwei hatte ich am wenigsten Probleme. Mehr zu kämpfen hatte ich in Kurve drei." Auch Maro Engel meinte, dass Paffett und Co wahrscheinlich nur zu spät gebremst hätten und deswegen in den Sand rutschten. Nur Mathias Lauda stellte sich auf die Seite seines verunfallten Teamkollegen: "In der ersten Session habe ich mich in der zweiten Kurve auch einmal total verbremst - fast wäre ich abgeflogen. Vorne hat das Rad blockiert - das war in den Tests nie so. Danach habe ich an dieser Stelle früher gebremst."

Ganz unbeschadet kamen die 16 restlichen Piloten aber dennoch nicht davon. Neben der Rotphase wurden die Fahrer auch während der Gelbphasen in die Box gezwungen, da schnelle Runden durch die Bergung der Autos von Legge und Prémat unmöglich gemacht wurden. Folge: in der restlichen Zeit war der Verkehr noch konzentrierter. "Bach der Rotphase und den gelben Flaggen war es nicht einfach sich zu konzentrieren und da alle Fahrzeuge in der zweiten Session fahren durften, war es schwer eine freie Runde zu finden", stellte Pole-Mann Timo Scheider fest. Auch Maro Engel fand das Qualifying sehr turbulent: "Das war eine sehr aufregende Session mit all den Gelb- und Rotphasen. Die Jungs haben trotzdem einen guten Job gemacht. Wir sind relativ nahe an dem, was für uns bei den Zeiten möglich war. Leider sind wir an unserem Ziel vorbeigeschrammt."