Die letzten Plätze waren heute erneut für Katherine Legge im ältesten aller DTM-Boliden reserviert. Und auch davor schien sich dem Zuschauer das gewohnte Bild zu präsentieren: Beinahe geschlossen belegten die Mercedes-Jahreswagen wie gewohnt die Ränge unmittelbar vor der britischen Audi-Pilotin. Für einen Ausreißer in Reihen der Mercedes-Jahreswagen sorgte am Nachmittag ausgerechnet Ralf Schumacher auf Position sechs. Sorgt das modifizierte Gewichtsreglement - nach dem die 2007er-Mercedes schon jetzt 15 Kilogramm leichter sind als die Neuwagen - für den Umbruch?

"Ich glaube schon, dass dieses Wochenende einiges möglich ist", zeigt sich Maro Engel im Gespräch mit der adrivo Sportpresse betont zuversichtlich - und verweist auf den sechsten Platz seines Mücke-Teamkollegen: "Ralf zeigt, dass es möglich ist, vorne mitzumischen. Bei mir speziell müssen wir noch ein wenig arbeiten." Als eine der Ursachen des leichten Aufwärtstrends der 2007er-Mercedes sieht Engel die in Zandvoort noch mäßig wirkungsvollen, modifizierten Gewichtsregeln:

"Das ist auch den neuen Regeln zu verdanken. Nun ist es wieder möglich, Gewicht zu verlieren, wie es bei uns in Zandvoort der Fall war", lobt der DTM-Debütant, der sich heute mit den Plätzen 16 und 18 begnügen musste. Er betont die verzögerte Wirkung der Regeländerung: "Zuvor hatte Audi drei Mal an Gewicht zugenommen haben, wir zwei Mal - weil der 2006er-Audi mit den Jahreswagen war und immer wieder ausladen durfte. Es dauert ein wenig, bis sich das gemäß der neuen Regel wieder neutralisiert." Ralf Schumacher sieht hingegen die Auswirkungen des gewachsenen Gewichtsvorteils der 2007er-Mercedes durch die Weiterentwicklung bei den Neuwagen egalisiert.

Und auch Mathias Lauda, der die Ränge 17 und 16 belegte, schätzt die Aussichten für den siebten Saisonlauf weniger optimistisch ein als Engel. "Ich glaube nicht, dass wir die Neuwagen schlagen können. Im freien Training sah es nicht danach aus", dämpft der Österreicher die Erwartungen. "Um einen Neuwagen zu schlagen, sind wir weiterhin auf Fehler von ihrer Seite angewiesen." Die Ergebnisse der Persson-Boliden in den freitäglichen Zeitenlisten mag Lauda ohnehin nicht mehr anschauen. "Ich habe auch heute nicht auf die anderen geschaut, sondern einfach versucht, mit meinem Ingenieur möglichst effektiv zu arbeiten..."