Für Ralf Schumacher begann die Reise nach Zandvoort mit einer Enttäuschung: Beim Vorhaben, ein zuletzt vor 15 Jahren besuchtes Zandvoorter Restaurant aufzusuchen, war ihm bereits das Wasser im Munde zusammengelaufen - bevor der Mercedes-Pilot aus dem kulinarischen Träumen gerissen wurde. Die erschreckende Nachricht: Das Restaurant wurde vor drei Jahren geschlossen. Noch erschreckender: Mit hungrigem Magen fährt es sich auch als früherer Formel-1-Pilot nicht gut...

"Ich kenne die Gerade und die ersten beiden Kurven. Es ist eine riesige Umstellung. Es ist sehr rutschig und schwer, hier in einen Fluss zu kommen", berichtet Schumacher, der den Circuit Park Zandvoort in einstigen Nachwuchsklassen noch mit dem ursprünglichen Streckenlayout erlebte. Weder am Vormittag noch beim zweiten Versuch am Nachmittag war Schumacher über Ränge im hinteren Mittelfeld hinausgekommen. Während der ersten 60 Trainingsminuten hatte er gar auf dem letzten Platz verweilen müssen.

"Die Reifen bauen vor allem auf der Hinterachse sehr schnell ab, und somit bekommt man die Verbesserungen, die man erzielt, nicht wirklich mit. Bei der Traktion müssen wir uns bis zum Rennen noch etwas einfallen lassen. Auch mit dem Luftdruck liegen wir noch nicht richtig", nennt Schumacher die Gründe. Bei der Suche nach einer besseren Abstimmung hofft Schumacher nicht nur auf sein Mücke-Team.

So sollen ihm auch Gerhard Ungar und Co - wenn schon nicht das modifizierte Gewichtsreglement - in die gewohnten Regionen der zweiten Qualifying-Session verhelfen: "Ich merke die zehn Kilogramm Mindergewicht noch nicht, aber das ist dort, wo ich zurzeit herumfahre, auch kein Wunder. Was das Setup betrifft, verlasse ich mich vor allem auf das Team und HWA. HWA weiß, welches Setup im letzten Jahr gewählt wurde, und was daran möglicherweise in diesem Jahr auch hätte besser gemacht werden können."

Nach dem Leitplankenlabyrinth von Nürnberg bot sich für Ralf Schumacher auch in Zandvoort eine ganz besondere fahrerische Herausforderung dar. Bereits die Berg- und Talbahn von Mugello hatten dem früheren Toyota-Pilot Respekt abgerungen - den holländischen Dünenkurs wertet er als noch schwieriger: "Das Infield, die langsamen Kurven haben es in sich. Mit meiner Linie bin ich noch nicht zufrieden. Man ist erstaunt, wie schnell ein doch recht großes Auto auf einer recht schmalen Straße fahren kann."