Schon 2006 hatte sich die Mannschaft um Ingmar Persson keine Blöße gegeben: Mit Jean Alesi und Alexandros Margaritis stellten die Saarländer jene Jahreswagenpiloten, die am häufigsten für Aufsehen sorgten. Und nachdem noch beim Saisonauftakt in Hockenheim die konkurrierende Mücke-Mannschaft mit dem drittplatzierten Daniel La Rosa den erfolgreichsten Mercedes-Jahreswagen stellten, übertraf sich das Persson noch einmal selbst: Auf einen Doppelsieg des Teams hätte wohl im Vorfeld niemand wetten wollen.

Für Persson war es nicht genug, das Potenzial der 2005er- und 2006er-Mercedes voll auszuschöpfen und aus dem aktuellen Gewichtsreglement Profit zu schlagen - was allein schon für bemerkenswerte Platzierungen gereich hätte. Kombiniert mit einer perfekten Rennstrategie holten Paffett und Di Resta Runde für Runde mehr auf die boxenstoppbereinigte Spitze auf, bis sie sie schließlich selbst übernahmen. Vom Geschick der Jahres- und Gebrauchtwagentruppe konnte man bei HWA heute nur träumen:

Am Ende musste sich Mika Häkkinen Mike Rockenfeller geschlagen geben, Foto: DTM
Am Ende musste sich Mika Häkkinen Mike Rockenfeller geschlagen geben, Foto: DTM

Ein Kupplungsproblem, das Bernd Schneider einen misslungenen Start und am Ende nur Rang sechs einbrachte, ein erneuter Defekt der Servolenkung bei Bruno Spengler, der den auch heute überzeugenden Kanadier auch heute aus den Punkten warf: Die neue C-Klasse präsentierte sich technisch nicht von ihrer glücklichsten Seite. Dass Jamie Green und Mika Häkkinen Positionskämpfe im Feld zum Verhängnis wurden, passte ins Bild. Nach einer Durchfahrtsstrafe für Green, dessen Überholversuch gegen Vanina Ickx augenscheinlich misslang, sowie einem Reifenschaden bei Häkkinen nach seinem Duell mit Mike Rockenfeller gelangte Schneider als einziger HWA-Pilot in die Punkte.

Dabei wurden die drei mageren Punkte des Saarländers der eigentlichen Performance keineswegs gerecht: Wie schon im Qualifying präsentierte sich die neue C-Klasse auf einer Augenhöhe mit dem aktuellen Audi A4 DTM, der zum Trost der Stuttgarter ebenfalls keinen größeren Punkteregen einfuhr. Auf Punkte wartete man auch bei Mücke vergeblich: Mathias Lauda, Daniel La Rosa und Susie Stoddart wussten im Rennen allesamt nicht zu begeistern - noch weniger allerdings ihre Rennstrategie.

"Das Persson-Team hat einen klasse Job gemacht und die richtige Strategie perfekt umgesetzt", durfte sich am Ende auch Norbert Haug über den Doppelsieg freuen, zeigte sich von der Durchfahrtsstrafe für Jamie Green, die den Briten mindestens einen Podestplatz kostete, jedoch weit weniger angetan: "Jamie bekam eine vollkommen unverständliche Durchfahrtsstrafe für die Berührung mit dem Fahrzeug von Vanina Ickx. Aber die Freude über ein gutes und spannendes Rennen und guten Sport wird dadurch nur unwesentlich getrübt..."